Lennart Thy ist zurück in Holland. Im Interview spricht er über seine schwierige Zeit in der Türkei, seine Stammzellenspende und das Lächeln von Jaap Stam.
Nach ihrer Vertragsauflösung in der Türkei haben Sie nun bei PEC Zwolle unterschrieben. Sind Sie nach ihrer guten Zeit bei Venlo froh, wieder in Holland spielen zu können?
Auf jeden Fall. Ich mag das Leben und den Fußball dort. Es hat bei Venlo ja schon ganz gut geklappt. Jetzt will ich beweisen, dass das keine Eintagsfliege war. Ich bin guter Dinge, weil ich mich hier sehr wohlfühle.
Nach der Verletzung von Henk Veerman wurde in Deutschland auch über eine mögliche Rückkehr von Ihnen zum FC St. Pauli spekuliert. Gab es diesbezüglich Kontakte?
Nein, zwischen uns gab es keinen Kontakt. Ich glaube, das hat sich für die Medien angeboten, weil meine Vertragsauflösung mit der Verletzung von Henk Veerman zusammenfiel.
Was macht den Fußball in der Eredivisie im Vergleich zur Bundesliga aus?
Es wird hier sehr viel Wert darauf gelegt, Fußball zu spielen, von hinten heraus zu kombinieren. Auch auf welche Art und Weise ein Ergebnis zustande kommt, ist von großer Bedeutung. Der Fokus lieg hier nicht ganz so sehr auf den nackten Ergebnissen wie in Deutschland.
Also lieber in Schönheit sterben als dreckig mit 1:0 zu gewinnen?
Natürlich will man auch gewinnen, aber es macht einfach mehr Spaß, wenn es dabei auch noch schön anzusehen ist.
Ihr Trainer in Zwolle ist die Abwehr-Legende Jaap Stam. Wie ist es für Sie, als Stürmer unter ihm zu arbeiten?
Er ist eine echte Legende, aber auf dem Platz ist er eben auch „nur“ ein Trainer. Er macht es aber wirklich gut und hat eine klare Idee vom Fußball. Natürlich gehört dazu auch, hinten gut zu stehen, aber er will gleichzeitig offensiv spielen und von hinten herauskombinieren. Seine Idee gefällt mir.
Haben Sie ihn denn schon lachen sehen?
Ja, und das nicht nur einmal. Ich habe ihn als lockeren Typen kennengelernt, der eine natürliche Autorität ausstrahlt.