Am Wochenende feierte Ailton Abschied. Mal wieder? Nein, jetzt wirklich! Und Tim Wiese war auch dabei.
Ach, Ailton. Wir hätten dich auch so gerne in den Arm genommen. Nach 20 Jahren, hunderten von großartigen Toren, tausenden von guten Sprüchen ist am Samstag Schluss. »Das war ein sehr emotionaler Moment. Ich hatte meine Familie im Arm und wir haben geweint.«
»Dieser Klub und diese Mannschaft bleiben 100 Jahre in meinem Herzen.« Beim Abschiedsspiel zwischen der Werders Double-Sieger-Mannschaft von 2004 und den »Ailton Allstars« erzielte Ailton drei Treffer.
Das Spiel endete 8:4 für die Double-Sieger. Gekommen waren sie alle. Tim Wiese etwa, der erstaunlicherweise noch zwischen die Pfosten passte.
Und auch Thomas Schaaf, den Ailton einst seinen »deutschen Papa« nannte.
Torsten Frings spielte mit Ailton vier Jahre bei Werder. Frings nannte den Brasilianer einen »hundertprozentigen Bremer«.
»Dieser Klub und diese Mannschaft bleiben 100 Jahre in meinem Herzen.«
Das Spiel endete übrigens 8:4 für die Double-Sieger. Schiedsrichter Babak Rafati pfiff das Spiel nach 80 Minuten ab. Warum? Ailton wollte genügend Zeit zum Tanzen haben.
»Ich möchte mich bei der gesamten Mannschaft der Saison 2003/2004 bedanken, besonders aber bei Julio Cesar und Thomas Schaaf. Ich habe einen Vater zu Hause und einen zweiten in Deutschland, und das ist Thomas.«
Auch Johan Micoud war gekommen. Mit dem Franzosen holte Ailton 2004 das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal.
Mit Marco Bode spielte Ailton noch vier Jahre zusammen, ehe die Vereinslegende 2002 seine Karriere nach 379 Spielen für Werder beendete.
Auch der ergraute Mario Basler war gekommen, obwohl er nie mit Ailton zusammengespielt hat. Zur Feier des Tages trank Basler an der Eckfahne ein Bier. Während des Spiels natürlich.
Sogar Ailtons Tochter Alexandra durfte mitspielen. Sie traf gegen Tim Wiese…
Wiese wohnt mittlerweile wieder in Bremen. Er kann sich auch eine Fortsetzung seiner Karriere vorstellen. Als Spieler, nicht als LKW-Zieher wohlgemerkt. »Wenn ein Angebot kommt, werde ich mir das in Ruhe anschauen«, sagte er im Rahmen des Abschiedsspiels.
»Bremen ist meine Stadt, das Weserstadion ist mein Zuhause. Egal, was passiert in der Bundesliga, egal, was passiert mit Werder Bremen: Ailton bleibt. Mein Platz ist hier.«