Carlos Tevez kehrt heim zu seinem Herzensverein – und gewinnt die Meisterschaft. Carlo Tavecchio kehrt zurück zum Rassismus – und erhält dafür die goldene Bratwurst. Glückwunsch!
Bratwurst: Carlo Tevecchio
Auf die Granden des italienischen Fußballs ist Verlass. Alle paar Monate fährt irgendjemand mit vollem Tempo gegen eine Wand.
Neulich etwa Arrigo Sacchi. Die Trainerlegende sagte bei einer Preisverleihung im Februar 2015, dass es „zu viele schwarze Spieler“ in den Nachwuchsteams gebe: „Italien hat keine Würde, keinen Stolz: Es ist nicht möglich, dass wir Mannschaften mit 15 Ausländern haben.“
Opti Pobà, der vorher Bananen gegessen hat…
Oder Carlo Tavecchio. Der ist Präsident des italienischen Fußballverbands, und man dachte, dass er seinen großen Vollidioten-Auftritt schon im vergangenen Jahr hatte. Damals sagte er: „Zu uns kommt Opti Pobà, der vorher Bananen gegessen hat, und wird über Nacht Stammspieler bei Lazio Rom.“
Opti Pobà war eine Erfindung Tavecchios. Ein Synonym für den ach so wilden Afrikaner, der offenbar nur ein Ziel habe: Italiens Fußball zu zerstören. Tavecchio wurde von der Uefa und der Fifa sanktioniert, und natürlich folgte ein großer Aufschrei in den sozialen Medien, garniert mit wunderbaren Kontern wie dem eines Programmierers, der ein Onlinespiel ins Netz stellte, in dem eine Figur Bananen sammelt. Ähnlichkeiten mit Tavecchio sind rein zufällig.
„Ich habe nichts gegen die Juden“
Nun ist der Erfinder von Opti Pobà zurück. Tavecchio soll bei einer Veranstaltung der Online-Sportzeitung „Soccerlife“ im Juni gesagt haben: „Ich habe nichts gegen die Juden, aber es ist besser, sie sich vom Leib zu halten.“ Das berichtete Anfang der Woche die „Corriere della Sera“.
Tavecchio entgegnete auf die Vorwürfe, er könne sich nicht erinneren, was er gesagt habe. Er sehe sich als „Opfer einer Erpressung“. Alles sei ein großer Komplott. „Soccerlife“ bestätigte allerdings die Aussagen.
Wir setzen uns pro forma schon mal daran, ein neues Computerspiel zu entwerfen. Es geht darin um eine Figur, die man, immer wenn sie den Satz „Ich bin kein Rassist, aber…“ sagt, mit einem alten Putzlappen bewerfen kann. Ähnlichkeiten mit Tavecchio sind rein zufällig.