Hertha BSC geht an Karneval als Clown, Manuel Neuer macht einen Ausflug und die 11FREUNDE-Redaktion schlechte Wortspiele. Das ist die 11 des Spieltags.
In Dortmund wollten sie so lange nichts mehr von der „Mentalitässcheiße“ hören, bis sie die fleischgewordene Mentalität verpflichtet haben. Emre Can lieferte bereits in seinen ersten Auftritten so viele Statementgrätschen und Begrüßungstacklings, dass der „Doppelpass“ vom Transfer „Caaland“ fabulierte. Diese schlimmen Wortspiele sind wiederum ein echter Nachteil dieses Wechsels. Can man nichts machen.
Vor der Saison hatte Werder Bremen einen Spezialisten für Standardsituationen verpflichtet – mit verheerenden Folgen. Keine andere Mannschaft bekommt mehr Gegentore nach ruhenden Bällen. Insgesamt 16 Standard-Gegentore, elf davon nach Ecken. Man mag sich dieser Logik folgend kaum vorstellen, wo dieser Verein stünde, wenn noch weitere dieser Experten am Werk wären – ein Fußballtrainer, zum Beispiel.
Nicht nur der Gesang zu Ehren von Jürgen Klinsmann, sondern auch die Abwandlung des Atzen-Hits in „Hey was geht ab, wir schießen die Hertha ab“ aus dem Gästebereich war schon aller Ehren wert. Schöner Nebeneffekt zudem, dass ausgerechnet die Berliner Fans in die lustigen Rufe mit einstimmten und intonierten: „Oh, wie ist das schön.“ So viel Ironie war selten.
Soll noch einer sagen, die Herthaner würden in ihrem seit November existierenden Größenwahn die gebotene Gastfreundschaft vergessen. Pünktlich zum Karnevalswochenende, als tausende Kölner in die Hauptstadt reisten, um einen unerwarteten Galaauftritt ihres FC zu feiern, bereiteten die Berliner hierzu nicht nur die Bühne, sondern kamen auch noch als Clowns verkleidet auf den Platz.
Die Wohnsituation in Berlin, die Handhabe mit rechten Parteien innerhalb der CDU, jede BILD-Live-Sendung. Es gibt viele hoffnungslose Projekte. Nicht ausgeschlossen, dass sich Markus Gisdol, nachdem er den 1. FC Köln vor dem nahezu sicheren Abstieg bewahrt und in einer historischen Aufholjagd in die Champions League geführt hat, auch dieser Herkulesaufgaben annehmen wird. Lösungen findet. Zum Beispiel: Mark Uth.
Die obligatorischen Ausflüge von Manuel Neuer in alle Spielfeldecken bieten mitunter etwas Slapstick, ausgerechnet gegen Schlusslicht Paderborn verschätzte sich der Nationaltorhüter und sorgte bei den Ostwestfalen für Jubelsprünge – wohl auch bei ihrem Ex-Keeper, der nun in Gelsenkirchen beschäftigt ist. Allerdings bewies dieser gewisse Alex Nübel, dass er sich auch in Sachen Torwartbock keinesfalls vor Neuer verstecken muss.
Nutznießer des Patzers von Neuer war Dennis Srbeny, der nicht nur den Keeper alt aussehen, sondern auch zwei Bayern ins Leere rutschen ließ. So abgezockt und siegesgewiss ist Konsonantenfachmann Srbeny wahrscheinlich sonst nur beim Scrabble.
Bleiben wir noch mal kurz beim SC Paderborn und bei Klaus Gjasula. Der einzige Mann mit Helm im bezahlten Fußball neben Dieter Hecking kassierte in München bereits seine elfte gelbe Karte. Damit hat er schon jetzt mehr Verwarnungen gesammelt als Andreas Scheuer vom Untersuchungsausschuss.
Beim Gegentor gegen Fortuna Düsseldorf war Freiburg in Unterzahl, weil sich Nicolas Höfler auf dem Weg in die Kabine befand. Zum Klo, hieß es zunächst. Doch der SC gab an, dass Höfler nur neues Tape brauchte. Das erinnert uns doch an einen Vorfall in England, als Jason Puncheon von der Toilette kam und mit dem Gesang von der Tribüne begrüßt wurde: Oh, Jason Puncheon – he went for a shit.
Jeden Morgen müssen wir um 8.46 Uhr den Bus an der Ecke bekommen. Und oft ist es schon 8.45 Uhr, wenn wir erst an der Ecke beim Rewe City stehen. Und wir müssen ja noch vorbei, am Rewe, an der Wettarena, am neuen Barbier. Wir müssen zwei Ampeln an der großen Kreuzung überqueren, da auch mal spontan sein, antizipieren, wo es gleich Grün werden könnte. Und das alles im Vollsprint. Das ist nicht leicht. Aber seit dem Tor von Eric Thommy, dem 2:0 gegen den SC Freiburg, als er von einem Sechzehner zum anderen lief, seine Beine sich nähmaschinengleich über den Platz bewegten, ehe er traf – seitdem glauben wir daran. Dass auch wir es schaffen können, wenn die BVG nur ein klein wenig mithilft, und der Bus mal wieder Verspätung hat.
Tolle Neuigkeiten aus der Chirurgietechnik: Nach unseren Erkenntnissen sind in Zukunft sowohl Ärzte als auch Roboter in den ersten Minuten der Operation komplett unnötig. Stattdessen sollen scharfe Pässe von Kai Havertz völlig ausreichen, um den notwendigen und sauberen ersten Schnitt bei Patienten durchzuführen. Gegen den FC Augsburg sezierte er mit dieser Technik gleich vier Verteidiger.