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Seite 2: Tottenham heute erinnert an Borussia Dortmund, als Klopp ging

Natür­lich hätte Pochet­tino seine Mann­schaft gerne opu­lenter ver­stärkt, aber wegen der explo­die­renden Bau­kosten für das neue Sta­dion war das nicht mög­lich. So wurden er, die Spurs und ihr Publikum auch ein wenig zu ihrem Glück gezwungen. Ein Glück war es aber zwei­fellos, das in dem epi­schen Moment gip­felte, dem Tor von Lucas Moura in der sechsten Minute der Nach­spiel­zeit bei Ajax Ams­terdam. 

Dieses Spiel, in dem Tot­tenham mit 0:2 hinten lag, nach dem Hin­spiel ins­ge­samt sogar mit 0:3, und dann noch mit drei Toren zurückkam, wird das Denkmal einer Ära sein. Denn hier bün­delte sich in einem eksta­ti­schen Moment noch einmal alles, was dieses Team aus­machte. Man konnte ihn sogar mit­fühlen, wenn man kein Fan der Spurs war.

Für die Anhänger der Spurs ist das ein Moment, für den sie Mau­ricio Pochet­tino auf ewig dankbar sein werden. Wie auch für den nicht unwe­sent­li­chen Umstand, dass in den letzten drei Jahren der St. Totteringsham’s Day aus­ge­fallen ist, jener Tag also, an dem der Lokal­ri­vale Arsenal rein rech­ne­risch von Tot­tenham nicht mehr ein­ge­holt werden konnte. Denn in den letzten drei Spiel­zeiten stand Tot­tenham immer vor Arsenal. 

Wie­der­ge­burt mit beschei­denen Mit­teln

Doch inzwi­schen erin­nert die Geschichte von Tot­tenham unter Mau­ricio Pochet­tino an eine, die wir aus Deutsch­land kennen: die von Borussia Dort­mund unter Jürgen Klopp. Beiden gelang mit beschei­denen Mit­teln die Wie­der­ge­burt der Ver­eine, für die sie arbei­teten, wobei Klopp, anders als der Argen­ti­nier in Nord­london, auch noch Titel­ge­winne gelangen, zweimal in der Meis­ter­schaft und einmal im Pokal. 

Beide gingen nach einem Ein­bruch, bei Klopp auf­grund eines miss­glückten per­so­nellen Umbruchs, bei Pochet­tino auf­grund eines ver­passten Umbaus der Mann­schaft, auf den er vor dieser Saison massiv gedrängt hatte. Beide Trainer haben diese Abgänge bei aller Trauer auch als Erlö­sung erlebt. Doch wenn man sich anschaut, dass der BVB letzt­lich auch mehr als vier Jahre nach seinem Abgang noch immer in der Post-Klopp-Fin­dungs­phase zu sein scheint, dürften auf alle Tot­tenham-Sym­pa­thi­santen freud­lose Zeiten zukommen.