Gestern wurde einem der ältesten Fußballvereine auf dieser Welt die Lizenz für den Profifußball entzogen. Damit steht der FC Bury nach 134 Jahren vor dem Aus. Was ist da nur passiert?
Verdenken konnte man es C&N Sporting Risk nicht. Henry Newman, ein Ex-Trainer und Teilhaber der Firma, sagte: „Wir haben alles getan, was wir konnten, um den Verkauf über die Bühne zu bringen. Aber am Ende war es einfach wahnsinnig schwierig, das aufzudröseln, was sich über sechs Jahre durch eine Kombination aus finanziellem Mismanagement, fehlender Überwachung und anderer Dinge angehäuft hat.“ Anders gesagt, in der relativ kurzen Zeit war es seiner Firma nicht möglich, mit absoluter Sicherheit zu sagen, wer wem wie viel Geld schuldete – und wofür. Selbst für eine Firma mit dem Namen C&N Sporting Risk war der FC Bury zu riskant.
Schwarzer Tag
Nach Ablauf des Ultimatums um 17 Uhr britischer Zeit, diskuterte die EFL fast sechs Stunden lang, was zu tun wäre. Um kurz nach 23 Uhr wurde die Entscheidung öffentlich gemacht: „Der Liga-Vorstand hat einstimmig beschlossen, dass er mit größtem Bedauern Bury die Mitgliedschaft entzieht.“ Die Vorsitzende Debbie Jevans, eine ehemalige Tennisspielerin, sagte: „Heute ist ohne Zweifel einer der dunkelsten Tage in der jüngsten Geschichte der Liga. Mir ist bewusst, wie niederschmetternd dies für die Spieler, die Angestellten und die Fans sowie das ganze Gemeinwesen ist.“
Anschließend meldete sich auch der Verband, die FA, zu Wort. Er schloss den FC Bury von der weiteren Teilnahme an seinen Pokalwettbewerben aus und erklärte: „Sollte der Verein neu gegründet werden, würden wir uns freuen, wenn er sich darum bewirbt, mit Beginn der Saison 2020/21 weiter unten im englischen Ligensystem wieder Fußball zu spielen.“
Hinweis: Einen ausführlichen Hintergrundbericht über die letzten Tage des FC Bury und seines noch immer akut bedrohten Nachbarn Bolton Wanderers findet ihr in 11FREUNDE-Ausgabe #215, die am 19. September erscheint.