Schalke hat einen neuen Edi Glieder, Dortmund ein neues Wunderkind und Lukas Hradecky fast einen Platzverweis-Rekord. Sieht wie immer rot: Unsere 11 des Spieltags.
Albin Ekdal
Ach komm, ein blöder Platzverweis geht noch. In diesem Sinne: Herzlich willkommen in der „11 des Spieltags“, Albin Ekdal. Der Schwede ist einer der Schlüsselspieler des HSV, eine Rolle, die er freilich nur dann einnehmen kann, wenn er nicht schon nach 30 Minuten zweimal die Gelbe gesehen hat. War die erste Verwarnung noch unberechtigt, muss er sich bei seinem zweiten Foul durchaus die Frage gefallen lassen, ob man irgendwo im Mittelfeld an der Außenlinie tatsächlich eine Sense von Helmut-Rahnerschen Ausmaßen auspackt. Oder ob man nicht einfach sagt, dass einem kalt ist und man bitte unter die Dusche möchte.
Robert Lewandowski
Highlight eines ansonsten eher durchschnittlichen Bayern-Tages war ganz klar das Siegtor von Robert Lewandowski. Der Pole nahm eine hohe, eher unpräzise Flanke mit der Brust an, hielt den Ball anschließend noch einmal hoch und legte ihn dann geschmeidig und ansatzlos mit Links ins Eck, und das obwohl gefühlt die Hälfte der Freiburger Bevölkerung um ihn herumstand. Ein Tor, das die ganze Weltklasse Lewandowskis auf den Punkt brachte. Der Mann kann mit dem Ball Dinge, die ein eigener Fetisch sein sollten.
Jannik Haberer
Für einen Punkt hat es zwar nicht gereicht, aber immerhin: Gegen die Bayern legte der SCF eine starke Partie hin und ging sogar in Führung. Torschütze war der junge Jannik Haberer, der den Ball in der vierten Minute an Torwart Manuel Neuer vorbei ins lange Eck legte. Vor allem der vorangegangene doppelte Doppelpass dürfte den ein oder anderen vom schnellen Hin- und Hergucken ausgerenkten Hals auf den Tribünen hinterlassen haben. Schön. Bzw. Aua.
Hakan Calhanoglu
Gut, in Zeiten der Fake News und „alternate Facts“ weiß man ja nie so genau, aber wir glauben, dass Leverkusen am Sonntag tatsächlich einen Elfmeter verwandelt hat. Wir wissen, wie unglaubwürdig das klingt, aber die Presse berichtet von einem Elfmetertor Hakan Calhanoglus. Diese Information ist natürlich immer noch mit Vorsicht zu genießen, zumal wir bei KenFM, RT Deutsch, PI-News und Breitbart noch gar nichts dazu gefunden haben und sich weder Kellyanne Conway noch Sean Spicer bisher zur Causa geäußert haben. Wir bleiben aber dran.
Nusret Gökce
„Nusret wer?“, fragt jetzt jeder, der kein Internet hat, und da dieser Artikel online erscheint also niemand. Nusret Gökce hatte die Ehre, das erste Meme des Jahres 2017 zu werden, als ein Video des türkischen Kochs viral wurde, in dem er mit einer exaltierten Bewegung ein Stück Fleisch salzt. Und da das der traurigste Satz ist, den wir seit langem geschrieben haben, machen wir es an dieser Stelle kurz, bevor der unausweichliche Weinkrampf kommt: Die Leverkusener Spieler stellten Gökces Salzen beim Torjubel nach. Ha.