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Seite 2: „Papa zahlt“

Sze­nen­wechsel. Auf dem Trai­nings­ge­lände des FC Weiß­gold Sylt läuft das mor­gend­liche Trai­ning der Lizenz­mann­schaft. Trainer Fide­lius Bruns­wick hat eine per­fekte Mischung aus erfah­renen Pro­fik­räften und hung­rigen Nach­wuchs­leuten um sich ver­sam­melt. Rekru­tiert hat er die Bur­schen alle­samt bei den klas­si­schen Sylter Events, beim German Polo Mas­ters und natür­lich beim Uhren­salon in Kampen. Unser linker Ver­tei­diger kann nichts am Ball, aber sein Erzeuger ist Sponsor bei uns“, schmun­zelt Bruns­wick. Dicke Brief­ta­sche statt linker Klebe, so grund­sym­pa­thisch läuft das eben auf Sylt. Links­außen Giselher Gründ­gens nimmt unter­dessen einen kräf­tigen Schluck Moët, das gibt die not­wen­digen Körner für den nächsten Sprint. Näm­lich den in die Kabine, eben hat näm­lich das Auto­haus an der Keit­umer Land­straße ange­rufen. Die Effekt­la­ckie­rung für den Roadster ist da. Papa zahlt!“, grinst Youngster Gründ­gens.

Plötz­lich klin­gelt das Telefon von Investor Eberle. Die zwei­mo­to­rige Pri­vat­ma­schine des Klub­prä­si­denten landet in einer halben Stunde auf dem Flug­platz Sylt-Ost. Den müssen Sie ein­fach ken­nen­lernen!“ Wir werfen uns wieder in den Por­sche und amü­sieren uns könig­lich über die Gruppe älterer Rad­fahrer, der unser sport­li­cher Fahr­stil offenbar derart zusetzt, dass meh­rere Pedaleure ein wenig hek­tisch ins angren­zende Feucht­biotop aus­wei­chen. Hallo, Wes­ter­land! Als der 42-Jäh­rige Hauke Teufel dann wenig später im feinen Klub­ja­ckett gemes­senen Schrittes die Gangway hin­un­ter­schreitet, blendet uns kurz seine hoch­prei­sige Her­renuhr. Unsere aus­ge­streckte Hand zur Begrü­ßung igno­riert der Self­made­mil­lionär geflis­sent­lich. Time is cash! Und so lässt er sich von Finan­zier Eberle rasch über die Bau­fort­schritte der Arena infor­mieren. Das Design der Krab­ben­theke ist ihm zu bieder geraten, ebenso der Car­tier­shop in der VIP-Lobby.

Für Fuß­ball der Ober­klasse

Warum braucht Sylt die Bun­des­liga, Herr Teufel? Unfug, die Bun­des­liga braucht Sylt!“ kon­tert der Prä­si­dent. Auf unserer Insel wird Fuß­ball gelebt. Wir sind hier nicht auf Wan­ger­ooge!“ Und er kann die Fans beru­higen: Kein Investor wird hier mehr als 50+1 Stimm­an­teile erhalten.“ Eberle grinst: Und der Rest gehört mir!“ Alles klar in der San­sibar, sollte man meinen, aber Teufel ist auf seinen Kom­pa­gnon gar nicht gut zu spre­chen. Offenbar erzürnt ihn der allzu träge Fahr­stil des Unter­neh­mers auf der Fahrt zurück zur Arena. In Hörnum-Nord ver­bannt er Eberle auf den Rück­sitz und über­nimmt selbst. Wollen ja heute noch ankommen!“ Die Kon­trolle der Polizei wegen deut­lich über­höhter Geschwin­dig­keit erle­digt sich schnell. Mit dem Teufel legt sich nie­mand gerne an.“ In der Lounge des halb­fer­tigen Sta­dions herrscht er dann den Gerüst­bauer Michaelsen an, denn das Sylt-Logo an der Fas­sade hängt immer noch schief.

Dann dreht er sich um zu uns und lächelt gewin­nend: Nur wer selbst brennt, kann andere ent­zünden.“ Wie Recht er doch hat! Der Funke muss über­springen. Auf die Whis­ky­meile. Auf Hörnum. Auf die Buhne 16. Auf Wes­ter­land. Für die Bun­des­liga. Und für den FC Weiß­gold Sylt. Für Fuß­ball der Ober­klasse.

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