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Als idyl­lisch wird das Zil­lertal auf der Home­page von Werder Bremen ange­teasert — eine arge Unter­trei­bung. Die male­ri­sche Klein­stadt Zell am Ziller wirkt wie aus einem Katalog für Trai­nings­lager: Tür­kis­far­bener Fluss, kleine Alt­stadt, viel grün, rings­herum nichts als Berge. Und eine große Sport­an­lage. Die Stim­mung ist in der Som­mer­vor­be­rei­tung gewohnt locker, die mit­ge­reisten Fans genießen ihren Urlaub, ab und zu tru­delt ein Neu­zu­gang ein. Am Samstag wurde diese Ruhe dann plötz­lich gestört. Von einem Tweet.

Unmit­telbar neben dem Trai­nings­lager von Werder Bremen hatte die Frei­heit­liche Partei Öster­reichs (FPÖ) einen soge­nannten Akti­onstag ver­an­staltet. Der Par­tei­chef Her­bert Kickl sowie der Gene­ral­se­kretär Michael Schned­litz spra­chen im Rahmen des Wahl­kampfs für die Land­tags­wahl am 25. Sep­tember vor dem Tiroler Publikum. Die Social-Media-Abtei­lung des Bun­des­li­ga­auf­stei­gers ver­fasste dar­aufhin einen Tweet, um die klare Hal­tung des Ver­eins gegen Rechts­po­pu­lismus und ‑extre­mismus zu demons­trieren. Die Aktion wurde im Netz gefeiert, könnte nun aber auch eine Klage zur Folge haben.

Über 6000 Mal gefavt

Auf dem Foto, das der SV Werder Bremen auf seinem Kanal ver­brei­tete, ist das Logo der Partei neben einem Podium zu sehen. Dazu schreiben die Betreiber des Accounts Wir fühlen uns hier so sehr zuhause, dass wir auch im #Zil­lertal dafür ein­stehen: KLARE KANTE GEGEN NAZIS“. Der Post machte die Runde, über 6000 Mal wurde er bereits gefavt.

Auch von den öster­rei­chi­schen Grünen gab es Zustim­mung. Die Natio­nal­rats­ab­ge­ord­nete Bar­bara Neßler teilte das State­ment und wünschte dem Verein ein Super Trai­nings­lager im Zil­lertal“. Der Klub­ob­mann der Tiroler Grünen, Geb­hard Mair, ver­brei­tete den Tweet eben­falls.

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Die Ver­ant­wort­li­chen der FPÖ hin­gegen waren logi­scher­weise weniger erfreut. Leo Kohl­bauer, der Pres­se­spre­cher der Wiener FPÖ, ließ sich auf Twitter zu wilden Beschimp­fungen ver­leiten: Nie­mand braucht diese links ver­sifften Piefke bei uns. Sol­len’s in Bunt­land den Regen­bogen-Ramadan feiern“, schrieb er auf der Online­platt­form.

Der Lan­des­par­tei­ob­mann der Tiroler FPÖ, Markus Abwerzger, kün­digte am Montag sogar recht­liche Schritte an, sollte sich der Verein für die Aus­sage nicht inner­halb von zehn Tagen ent­schul­digen. Der Tweet würde eine demo­kra­ti­sche Partei ver­un­glimpfen und eine Ver­harm­lo­sung der Ver­bre­chen des Natio­nal­so­zia­lismus dar­stellen“, sagte Abwerzger der Aus­tria Presse Agentur. Am Dienstag kon­kre­ti­sierte Abzwerger dann die For­de­rungen: Eine Ent­schul­di­gung sowie eine Ent­schä­di­gung von 10.000 Euro solle der Verein leisten. Das Geld würde einem lokalen Fuß­ball­verein gespendet werden.

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