Eintracht Braunschweig und Henrik Pedersen gehen getrennte Wege. Ich hatte bereits befürchtet, dass die Verantwortlichen die Länderspielpause für einen Neuanfang nutzen. Die Entscheidung ist leider richtig, kommt aber wieder einmal etwas spät.
Spätestens seit dem 2:4 in Meppen am 10. Spieltag lag die Trennung von Eintracht Braunschweig und Henrik Pedersen in der Luft. Braunschweig hatte nur einen Punkt aus der englischen Woche geholt, der Trainer wirkte in den Interviews nach den Spielen zunehmend ratloser. Seine Maßnahmen schienen verpufft, das Kurztrainingslager hatte nur für einen Sieg gereicht und die Mannschaft bereits 21 Gegentore kassiert.
Zähes Ringen um Entscheidungen
Mit Lukas Kruse bekam Henrik Pedersen einen neuen Hoffnungsträger zwischen den Pfosten, doch auch mit ihm ging es nicht über ein Unentschieden mit dem Tabellenletzten in Lotte hinaus. Am Tag danach kam der Aufsichtsrat zusammen, die Entscheidung über die Zukunft des Trainers aber wurde vertagt. Jetzt wurde bekannt gegeben, was alle bereits ahnten: Ohne Henrik Pedersen geht´s weiter. Wie schon im Fall der Trennung von Manager Marc Arnold vor einigen Wochen stelle ich mir die Frage: Warum dauern solche Entscheidungsprozesse in Braunschweig so lange? Im Fall des Trainers möglicherweise, weil der Verein direkt die Nachfolge präsentieren wollte.
Andre Schubert übernimmt
Knapp 30 Minuten nach der Pressemitteilung zur Entlassung von Henrik Pedersen meldete sich Eintracht Braunschweig schon mit dem neuen Trainer. Andre Schubert übernimmt ab sofort und leitet am Donnerstag sein erstes Training. Ich kenne ihn, seit er mit dem SC Paderborn 2009 in die 2. Liga aufgestiegen ist. Ein unbequemer Typ, der polarisiert und mit dem vor allem auf Seiten der Medien nicht alle klarkommen. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Wer ihn verstanden hat, wird ihn mögen. Andre Schubert ist ein Löwenpapa, der sich jederzeit schützend vor sein Rudel stellt.
Die Länderspielpause gibt dem neuen Trainer die nötige Zeit, seine Mannschaft kennenzulernen. Ich bin mir sicher, dass Andre Schubert den Zugang zu seinen Spielern findet und sie zurück in die Erfolgsspur führt. Denn der letzte Tabellenplatz entspricht so gar nicht dem Leistungsvermögen des Braunschweiger Kaders.