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Die Cho­reo­grafie über­spannte die gesamte Süd­kurve. Das schwarz­weiße Kon­terfei eines ernst drein­bli­ckenden Mannes, dazu ein Zitat: Der FC Bayern und ich gehören nun einmal zusammen und sind untrennbar von­ein­ander.“ Es war dies eine beein­dru­ckende Ehrung, mit der die Anhänger des FC Bayern vor dem Bun­des­li­ga­spiel gegen Frank­furt an den 125. Geburtstag ihres frü­heren Prä­si­denten Kurt Land­auer erin­nerten. Es war aber auch ein Bekenntnis zu den jüdi­schen Wur­zeln des Klubs, zur Iden­tität des Ver­eins als welt­of­fener Sam­mel­punkt von Bür­gern und Arbei­tern aller Schichten und Reli­gionen.

1938 im KZ Dachau

Der Name Kurt Land­auer steht wie kein zweiter für diese Tra­di­tion des FCB. 1913 wurde er, Sohn eines jüdi­schen Kauf­mannes, zum ersten Mal Prä­si­dent des Ver­eins, 1919 ein zweites Mal. In die fol­gende Zeit fiel die erste große Blüte des Klubs, 1932 wurden die Bayern erst­mals Deut­scher Meister. Doch dann zer­störte die soge­nannte Macht­er­grei­fung“ der Nazis die bür­ger­liche Exis­tenz Land­auers. Zunächst verlor er seine Stel­lung als Anzei­gen­leiter bei den Münchner Neu­esten Nach­richten, dann wurde er zum Rück­tritt als Prä­si­dent des FC Bayern gezwungen. Nach den Novem­ber­po­gromen 1938 wurde er ins KZ Dachau ver­schleppt. Land­auer über­lebte und flüch­tete in die Schweiz. Als der FC Bayern 1940 in Zürich gas­tierte, liefen die Spieler nach dem Schluss­pfiff hinauf zur Tri­büne, um ihrem frü­heren Prä­si­denten die Hand zu schüt­teln. Vier Geschwister hin­gegen starben in Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern. Nach dem Krieg war Land­auer den­noch der Erste, der die Besat­zungs­be­hörden bat, den Klub wieder auf­bauen zu dürfen. Bis 1951 wurde er noch einmal Prä­si­dent des FC Bayern Mün­chen, geriet dann aber in Ver­ges­sen­heit.

Dass Karl-Heinz Rum­me­nigge heute fest­stellt Er hat 1932 dafür gesorgt, dass der Stern des FC Bayern das erste Mal leuch­tete“ und Land­auer mitt­ler­weile einer von drei Ehren­prä­si­denten ist, ist den Fans zu ver­danken, und hier vor allem den Ultras von der Schi­ckeria, die sich seit 2003 für die Wür­di­gung der Lebens­leis­tung Land­auers ein­setzen, und dem Fan-Dach­ver­band Club Nr. 12, der mit seiner Cho­reo­grafie Mil­lionen Men­schen eine Bot­schaft mitgab: dass Kurt Land­auer und der FC Bayern untrennbar zusam­men­ge­hören.