Peter Bosz ist zurück in der Bundesliga! Hat er sich verändert? Vier Beobachtungen zu seinem Leverkusener Debüt.
3.) Aggressives Pressing mit „Bosz-Lücke“
Den Gegner jagen, ihn nicht zur Ruhe kommen lassen, sofort draufgehen: So lautet die Defensivstrategie von Bosz. Pausen? Sind nicht vorgesehen! Auch seine Leverkusener störten mit fünf Mann am gegnerischen Strafraum. Das funktionierte bereits auffällig gut. Gerade Aranguiz als Terrier im Mittelfeld überzeugte mit seiner Grundaggressivität.
Zeitweise waren jedoch auch die Negativseiten des Bosz-Pressings zu erkennen. Durch das weite Vorrücken von Aranguiz verblieben nur Brandt und Kai Havertz im zentralen Mittelfeld – zwei Spieler, die nicht für ihr defensives Stellungsspiel berühmt sind. Es tat sich in manchen Situationen die berühmte Bosz-Lücke vor der Abwehr auf: ein freier Raum vor der Viererkette, den der Gegner ohne große Probleme anspielen kann. Aus diesem Raum leitete Gladbachs falsche Neun Lars Stindl den 1:0‑Siegtreffer ein.
4.) Pech
Doch es wäre übertrieben, zu behaupten, die Leverkusener hätten defensiv geschwächelt; über weite Strecken der Partie griff das Pressing. Vielen Spielern merkt man an, dass sie ein aggressives Pressing aus der Zeit von Bosz-Vor-Vor-Vorgänger Roger Schmidt bereits gewohnt sind. Anders als die Dortmunder starren sie nicht gebannt auf den Ball, sondern verfügen über ein gutes Gespür dafür, welche Räume gesichert werden müssen.
So zeigte sich im Gladbach-Spiel eine andere Facette, die Bosz beim BVB scheitern ließ: das Pech. Während Gladbachs Keeper Yann Sommer gleich mehrfach starke Paraden zeigte, hatte Leverkusens Keeper Lukas Hradecky nichts zu tun. 22:7 Torschüsse standen am Ende zu Buche. Der Unterschied: Gladbach nutzte die eigenen Chancen, Leverkusen nicht. Somit beginnt Bosz Leverkusener Amtszeit so, wie die Dortmunder Amtszeit endete: mit einer knappen, eher unverdienten Niederlage.
Bosz bleibt eben Bosz.