Die Wolverhampton Wanderers haben den FC Liverpool am Montag in der dritten Runde aus dem FA Cup gekickt. Eine große Überraschung, sagen einige Experten dazu. Doch so groß ist sie gar nicht. Denn hinter dem Verein steht ein wichtiger Mann.
Jedenfalls wurden die Wolverhampton Wanderers plötzlich portugiesiert. Kurz nach Saisonende entließ der Verein seinen ehemaligen Trainer, Dortmunds ehemalige Kampfsau Paul Lambert. Dieser habe englischen Medienberichten zu Folge einen Machtkampf gegen Mendes verloren. Lambert soll das Engagement von Mendes nicht gefallen haben. Doch mit der Meinung stand er recht alleine da.
Einen Tag später stellten die Wolverhampton Wanderers Nuno Espírito Santo als neuen Coach vor. Espírito Santo arbeitete als Trainer beim FC Valencia und beim FC Porto. Beide Stellen soll er damals schon bekommen haben von ‑richtig!- Jorge Mendes. Die mögen sich.
Unzulässiger Wettbewerbsvorteil? Von wegen!
Sein nächster Streich: Die Verpflichtung vom portugiesischen Megatalent und GestiFute-Klienten Rúben Neves. Der 20-Jährige war Kapitän vom FC Porto. Einige große europäische Klubs waren an dem Mittelfeldmann dran. Neves kann nämlich prima schießen. Elf seiner 13 Tore erzielte er von außerhalb des Strafraums. Doch Neves wechselte für 18 Millionen Euro Ablöse zu den Wolves in die zweite englische Liga. Gleich sechs Wolverhampton-Profis werden von Mendes‘ Agentur GestiFute betreut. Alles Portugiesen. Von Torwart Rui Patrício über Spielmacher João Moutinho und Diogo Jota bis zu Rúben Neves.
Das stinkt einigen englischen Vereinen. Der damalige Zweitliga-Konkurrent Leeds United hatte sich in der abgelaufenen Spielzeit darüber beschwert, dass sich die Wolves durch die Kontakte zu Mendes einen unzulässigen Wettbewerbsvorteil verschaffen würden. Mendes sei nicht nur Berater, sondern auch Geschäftspartner von „Fosun“, ein klarer Interessenskonflikt. Doch die FA kann keine Verstöße gegen das Regelwerk feststellen, da der Berater in dem Klub kein offizielles Amt ausübt. Gerissen, dieser Mendes, wer hätte das gedacht?