In Dortmund kippt die Stimmung, Stefan Kießling führt den Kotz-Jubel ein und Patrick Herrmann dreht einen neuen „Terminator“. Sitzt mit Popcorn auf der Couch: unsere 11 des Spieltags
Marcell Jansen
Noch am vorigen Spieltag unkten wir, dass „Schnecke“ ein viel besserer Spitzname für Marcell Jansen wäre als „Scorpion“. Nun müssen wir uns entschuldigen, denn im Spiel gegen Paderborn war Jansen bereits nach acht Sekunden zur Stelle und holte den Elfmeter zum 1:0 für den HSV heraus. Jansen ist damit derart schnell zum Abschluss gekommen, dass ihn nun schäbige Pick-Up-Artists als Gastdozent zu ihren fischigen Seminaren einladen. Was Jansen natürlich nicht macht, schließlich hat der Mann Stil, wie sein schönes Tor zum 2:0 bewies.
Stefan Aigner
4:1 gegen die Bayern, ein anschließender Sensationstransfer für geschätzte 32 Financialfairplayistnureinwortillionen – der VfL Wolfsburg schien derart entschlossen auf dem Weg an die internationale Spitze, dass man selbst bei der Quatar Sports Foundation neidische Blicke gen Autostadt richtete. Aber so ist das eben mit dem Hype, dem man nicht glauben soll: Mitunter reicht ein kerniger Bayer, der mit einem humorlosen Schuss ins lange Eck sämtliche Traumtänzereien erstmal wieder dämpft und mit einem trockenen 1:1 in Frankfurt Wolfsburg eben nur Wolfsburg sein lässt.
André Schürrle
Wolfsburgs Superneuzugang André Schürrle mag beim 1:1 in Frankfurt noch gar nicht gespielt haben, für unsere 11 des Spieltags reicht es aber dennoch. Warum? Weil nach anderthalb Jahren im Mutterland des Fußballs, nach traditionsreichen Stadtderbys in London, Spielen in 120 Jahre alten Stadien und gegen Klubs, die mehr Legenden in ihrer Hall of Fame haben als in Wolfsburg Schichtarbeiter am Band stehen, Schürrles erste Bundesligapartie nun am Samstag Wolfsburg gegen Hoffenheim heißen wird. Einhellige Redaktionsmeinung dazu: Tihihihihihihiihihihihihihihihihihihihihihihihihihihihihihihihihi
Gonzalo Jara
Die Kombination aus Grätsche von hinten, Textilvergehen und anschließender Backpfeife kennen wir so eigentlich nur vom Grabbeltisch-Samstag beim Wurst-Sonderpostenmarkt. Umso erfreuter waren wir, diesen Klassiker der Schäbigkeit in formvollendeter Ausführung vom Mainzer Gonzalo Jara präsentiert zu bekommen. Im Spiel gegen Hannover senste der Chilene zuerst mit Verve 96-Kapitän Stindl von den Beinen, um ihn anschließend per Trikotziehen zum Aufstehen zu animieren. Als das nicht klappte, rundete Jara seinen Asi-Move stilsicher mit einer Watschn ab, derentwegen Stindl dann doch aufsprang. Zur zünftigen Schubserei kam es aber nicht, auch weil der Schiedsrichter schnell zur Stelle war. Vielleicht auch eine Idee für den Wurst-Sonderpostenmarkt.
Patrick Herrmann
Gladbachs Patrick Herrmann ist zur Zeit besser in Form als Arnold Schwarzenegger zu besten Terminator-Zeiten. Schon gegen Stuttgart traf Herrmann zum Sieg, nun legte er gegen Freiburg nach und erzielte den Siegtreffer zum 1:0. Wir hoffen derweil inständig, dass er Gladbach damit nicht noch in die Champions League führt. Im Sommer sollen doch die Dreharbeiten zu dem neuen Terminator-Sequel beginnen, mit Herrmann in der Hauptrolle. Arbeitstitel: „Herrminator – Aufstand der Tormaschinen“