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Ges­tern auf dem Sofa, gegen Zwanzig nach Neun. Freund ist vor­bei­ge­kommen, im Fern­sehen läuft Dort­mund gegen Real. Ich so: Mir ist in den letzten Monaten was Selt­sames auf­ge­fallen.“ Er Hm, was denn?“ Kurzes Rum­drucksen von meiner Seite, dann Geständnis: Also, ich finde Real Madrid inzwi­schen ganz gut.“ Er schweigt, dann nickt er: Ich hätte es nicht gesagt, aber mir geht es genauso.“

Nun soll Real-Madrid-gut-finden hier nicht gleich als neuer Trend für weg­ge­mur­melte Män­ner­ge­ständ­nisse aus­ge­rufen werden. Oder viel­leicht doch: Wenn ich noch ehr­li­cher bin, finde ich Real Madrid im Moment sogar ziem­lich spitze, und das liegt nicht daran, dass sie in Dort­mund ziem­lich glück­lich einen Hand­elf­meter gegen sich umschifft haben.

Im Geist von Kir Royal

Früher war die Geschichte über die hier­zu­lande so genannten König­li­chen“ vor allem im Gegen­satz zum FC Bar­ce­lona schnell erzählt und das nicht zum Vor­teil der Schnösel aus der Haupt­stadt. Bar­ce­lona waren die, die dank des revo­lu­tio­nären Tiki-Taka jeden Fuß­ballfan staunen ließen. Dessen Prot­ago­nisten um den lieben Super­zwerg Lionel Messi waren beschei­dene und anstän­dige Kicker, wie der ganze Klub ein Aus­druck des unbän­digen Frei­heits­wil­lens war. Real Madrid dagegen reprä­sen­tierte Aus­druck zen­tra­lis­ti­sche Unter­drü­cker und zeigte sich auf dem Rasen ein Haufen Super­stars, zusam­men­ge­stellt wie im Geist von Kir Royal: Ich scheiß euch zu mit meinem Geld.“

Inzwi­schen jedoch stellt sich raus, das der FC Bar­ce­lona auch ziem­lich viel Geld ver­ju­belt, dabei einem Kas­sen­wesen im Grau­be­reich zu haben scheint, und der kata­la­ni­sche Frei­heits­wille kommt eher wie der Ego­ismus einer wohl­ha­benden Region über. Das Spiel der Mann­schaft ist zwar immer noch hübsch anzu­sehen, aber das Revo­lu­tio­näre daran ist weg.