Auch ohne großes Turnier hatte das Jahr einiges zu bieten. 11FREUNDE schaut in den Rückspiegel und zeichnet Aufreger, Spieler, Video und Schlagzeile des Monats aus: 2015, Teil drei.
Juli
Aufreger des Monats: Neue Bundesliga-Anstoßzeiten
Herrlich. Montagabend schön die Füße hochlegen, Pils in die rechte, Fernbedienung in die linke Hand und Bundesliga genießen. Klingt komisch, könnte aber in der Saison 2017/18 Realität werden und das deutsche Fußball-Gewohnheitstier vor große Herausforderungen stellen. Denn im Juli dieses Jahres verkündete die DFL, dass es im Zuge der kommenden Neuverteilung der TV-Rechte zu „unpopulären Maßnahmen“ kommen könnte, die den zukünftigen Bundesliga-Spielplan betreffen. Durch eine weitere Zerstückelung des Spieltags nach englischem Vorbild erhoffen sich die DFL-Bosse höhere Einnahmen. Aus dem aktuellen Vierjahresvertrag erhält die Liga 628 Millionen Euro pro Jahr. Dieser Betrag könnte nach neuem Abschluss die Milliardenmarke durchbrechen. Den meisten Fans ist eine solche Summe allerdings ziemlich egal und Vereinigungen wie „ProFans“ kündigten bereits an, nicht ohne weiteres klein beigeben zu wollen.
SpielerIn des Monats: Carli Lloyd
Damit ein WM-Finale 5:2 endet, war bisher eigentlich ein Pelé nötig. Und selbst der traf im Endspiel 1958 nur zweimal. Im diesjährigen Finale der Frauen-WM in Kanada schlug die Amerikanerin Carli Lloyd gleich dreimal zu und war auch sonst die überragende Spielerin des Turniers. Der sehenswerte Heber zum 4:0 nahm zurecht am Rennen um den „Puskas Award“ für den schönsten Treffer des Jahres teil. Leider musste die 33-jährige Mittelfeldspielerin Lionel Messi den Vortritt lassen.
Video des Monats: Blatter im Geldregen
Als sich der britische Komiker Simon Brodkin im Sommer auf eine Pressekonferenz der Fifa begab, nahm er vorsichtshalber mal 600 US-Dollar in bar mit. Allerdings nicht um sich irgendetwas, oder besser irgendjemanden, zu kaufen, sondern um die grünen Scheinchen vor laufender Kamera auf Sepp Blatter niederregnen zu lassen. Blatter, sichtlich irritiert, ließ den Pausenclown abführen und mit einem Gewicht an den Füßen im nächstbesten See versenken. Brodkins Familie hatte am nächsten Tag bloß einen in Zeitungspapier eingewickelten Fisch im Briefkasten. Und das nur, weil alle Welt sehen konnte, was Blatter ohnehin jeden Morgen macht. Nur eben nackt.
Schlagzeile des Monats: „Schweinsteiger zu Manchester United“
Ende Juni versuchte Bastian Schweinsteiger noch die erhitzten Gemüter in der Transfer-Gerüchteküche zu beruhigen. Doch wenige Wochen später war bereits alles in trockenen Tüchern. Nach 17 Jahren in München verabschiedet sich der 30-Jährige aus seiner bayerischen Heimat und läuft in die wohlbekannten und weit ausgestreckten Arme seines Ex-Trainers Louis van Gaal. Der englische Rekordmeister Manchester United sei der einzige Klub für den er den FC Bayern jemals verlassen hätte, erklärte Schweinsteiger. Davon, dass er in Guardiolas Zukunftsplänen wohl keine große Rolle mehr spielte und der Schmach der Bank entgehen wollte, redeten nur alle anderen.