Footix, Schapapapa und Zizous Eleganz: Frankreich hat uns viel Wunderbares beschert. Weshalb anlässlich der heutigen Begegnung 100 Gründe kommen, warum wir den Fußball im Nachbarland lieben!
Ach, was waren das noch für Zeiten, als der FC Bayern der FC Hollywood war! Als der kleine Baske 1999 im Training dem Loddar eine scheuerte, empfand so mancher Star des FCB mehr als nur heimliche Genugtuung. Was Harald Schmidt zu dieser Pointe brachte: „Auf dem Video hört man ein Klatschen, und man weiß nicht: War es die Ohrfeige oder der Applaus von Effenberg?“
Das hatte es bis dahin noch nicht gegeben: eine Frau, die männlichen Profis zeigt, wo es langgeht. Corinne Diacres Engagement bei Clermont Foot war jedoch viel mehr als ein flüchtiger Mediencoup. Von 2014 bis 2017 arbeitete sie beim Provinzklub und holte alles aus ihm heraus, was möglich war. Heute trainiert sie das Frauen-Nationalteam.
Grün und Gelb – für diese eher ungebräuchlichen Vereinsfarben ist der Verein aus der Hafenstadt Nantes so bekannt, dass seine Spieler die „Kanarienvögel“ genannt werden. Acht Mal holte das Federvieh in seinen schreiend bunten Trikots die Meisterschaft, 1996 drang der FC Nantes sogar bis ins Halbfinale der Champions League vor.
Löwen ohne Hose? Computeranimierte Phantasiewesen? Nicht mit den Franzosen. Deren Maskottchen war schlicht und klassisch – und sein Name verwies auf unbeugsame Gallier.
Keine FIFA-Ehrung kann mit dem Preis mithalten, den das Magazin „France Football“ schon seit 1956 an den besten Spieler eines Jahres vergibt.
Der Torwart lief öfter in der Ligue 1 auf als jeder andere. Landreau bestritt 618 Partien für Nantes, PSG, Lille und Bastia, kam aber in seiner langen Karriere nur auf elf Länderspiele. Er fuhr zu fünf großen Turnieren, bei denen er keine einzige Minute spielte. Und doch kam nie ein Wort des Zornes über seine Lippen, stets war er die perfekte Nummer zwei.
Im Januar 1995 verlor Eric Cantona die Beherrschung. Als der Star von Manchester United beim Spiel gegen Crystal Palace von einem Zuschauer rassistisch beleidigt wurde, sprang er über die Bande und trat dem Fan vor die Brust. Wegen dieses „Kung-Fu-Tritts“ stand sogar eine Gefängnisstrafe im Raum. Über sie wurde am 30. März in London verhandelt. Cantona hatte Glück, er bekam nur 120 Stunden gemeinnützige Arbeit aufgebrummt. Nach dem Urteil stellte der Franzose sich den Pressevertretern, die auf ein Statement warteten. Cantona blickte in die Kameras und Fotoapparate. Dann sagte er langsam: „Die Möwen folgen den Fischerbooten, weil sie glauben, dass Sardinen ins Meer geworfen werden.“ Und damit ging er.
Er hat ihn nicht erfunden, aber weil niemand den Move, den man auch „Roulette“ nennt, so schön auf den Rasen malte wie Zidane, heißt das Steigen auf den Ball, gefolgt von einer Drehung, im Englischen nach Zizous Heimatstadt.
Als er 1961 mit 23 Jahren Spielertrainer in Auxerre wurde, war der Klub ein verschuldeter Viertligist. Vor allem dank toller Nachwuchsarbeit führte Roux das Team in den nächsten vier Jahrzehnten an die nationale Spitze. Als er 2005 zurücktrat, hatte Roux einen Meistertitel und vier Pokalsiege geholt.
Das Stadion in der korsischen Stadt fasst nur knapp 17 000 Menschen, aber gerade deswegen geht hier die Post ab. Vor einigen Jahren bezeichnete PSG-Keeper Salvatore Sirigu den Lärm, den die Fans machen, als „gesundheitsschädlich“.
Im Dezember 1954 reiste Gabriel Hanot, der Herausgeber der französischen Sportzeitung „L’Équipe“, aus Paris nach England, um den mit Spannung erwarteten Auftritt der ungarischen Wundermannschaft von Honved Budapest bei den Wolverhampton Wanderers zu sehen. Unter Flutlicht gewann die Heimelf ein tolles Spiel mit 3:2, woraufhin die „Daily Mail“ die Wanderers zu „Meistern der Welt“ ernannte. Das ging Hanot zu weit. Er veröffentlichte einen Artikel mit der Überschrift: „Nein, Wolverhampton ist noch nicht Weltmeister der Klubs!“ Die Unterzeile lautete: „Aber die L’Équipe schlägt eine europäische Meisterschaft für Vereine vor.“ Keine neun Monate später fand das erste Spiel im neuen Europapokal der Landesmeister statt.
Zahnpasta unter die Türklinke? Salz in den Kaffee des Tischnachbarn? Wasserduschen vom Dach? Selbst der platteste Gag amüsiert Ribéry königlich – und das macht ihn herrlich altmodisch.
Die größte Kunst von allen: das Schwere ganz leicht aussehen zu lassen. Was Zinédine Zidane auf dem Beton seiner Kindheit tausendfach geübt hatte, das zeigte er später in den großen Fußballtempeln. Das Irrwitzige: Obwohl Zidanes Spiel manchmal wie eine Wiederholung in Zeitlupe erschien, hatten die Gegner fast immer das Nachsehen. Fast schläfrig wirkte sein Umgang mit dem Ball – aber nur, weil er ihn perfekt beherrschte.
Nichts gegen Gerd Müller, aber die Quote von Fontaine ist noch mal ein anderes Kaliber: 30 Tore in 21 Spielen für Frankreich, davon allein 13 bei der WM 1958. Rekord bis heute, ach was: für immer!
Wie passend, dass der Kaiser im Parc des Princes von der internationalen Bühne abtrat. Am 23. Februar 1977 führte er die DFB-Elf ein letztes Mal als Kapitän auf den Rasen – Frankreich gewann 1:0.
Niemand spielte so lässig mit runtergerollten Socken wie der aus Guadeloupe stammende Innenverteidiger, dessen Look bei der WM 1978 eine Generation von Straßenkickern (und wohl Hans-Peter Briegel) inspirierte.
Die französische Ligue 1 zählt selbstverständlich zu den fünf großen Ligen Europas – ebenso selbstverständlich ist sie aber auch traditionell die kleinste der fünf. Das ist für Deutschland wichtig, weil nur die Verbände auf den ersten vier Plätzen der UEFA-Wertung vier Vertreter direkt für die Gruppenphase der Champions League melden dürfen. Trotz der Millionen aus Katar besteht aktuell keine Gefahr, dass sich diese Verhältnisse so schnell ändern werden.
Sofern die Karte maßstabsgetreu ist, die sich vorne in den Asterix-Heften findet, dann liegt die Gemeinde Guingamp nur knapp 60 Kilometer westlich von der Stelle, wo sich zu Zeiten Cäsars das Dorf der unbeugsamen Gallier befand. Nicht unpassend, denn obwohl Guingamp weniger als 7000 Einwohner hat, hält sich der örtliche Fußballverein schon seit fünf Jahren irgendwie in der obersten Liga. Und nicht nur das: Die Männer aus Aremorica standen dreimal im Pokalfinale und haben die Trophäe sogar zweimal gewonnen, 2009 und 2014. Wenn man jetzt noch weiß, dass Stars wie Didier Drogba, Florent Malouda oder Weltmeister Stéphane Guivarc’h einst für EA Guingamp gekickt haben, dann bleibt nur eines zu sagen: Beim Teutates!
Eigentlich ein Aberwitz, dass dieses vor Genie und Esprit strotzende Mittelfeld am Ende nur den EM-Titel 1984 gewonnen hat. Dass dies an Spielern wie Wolfgang Dremmler, Ditmar Jakobs und Norbert Eder lag, macht die Sache noch ein kleines bisschen verrückter.
Nach der Karriere einen Schreibwarenladen führen? Eine Totoannahmestelle? Nicht mit einem Franzosen! Stilecht stellt der große Micoud heute einen Merlot her, der Château La Connivence heißt.
Der Marokkaner Larbi Benbarek wechselte 1938 von Casablanca zu Olympique Marseille, führte das Team zur Vizemeisterschaft und wurde in die französische Nationalmannschaft berufen.
„Damit ist die Sache für mich erledigt“
(im Original: Coup de tête) kam 1979 in die Kinos und ist eine bissige Satire auf die Glamourwelt des Fußballs.
Offiziell gibt es die Zeitung seit 1946, doch sie kann ihre Ursprünge bis zu einem Magazin mit dem Titel „L’Auto“ zurückverfolgen, das sich mitnichten nur dem Motorsport widmete (so rief „L’Auto“ im Jahre 1903 die Tour de France ins Leben, um die Auflage zu steigern).
Er war einer der profiliertesten Charismatiker in der an Charismatikern nicht armen französischen Fußballgeschichte. Mehr noch als Platini taugte dieser dunkelgelockte Dribbler zum Popstar, mit seinem merkwürdigen Laufstil und dem spitzbübischen Lächeln. Fast alle Jungs in Saint-Étienne wollten so sein wie er.
In den letzten Jahren, als bei Arsenal alle nur noch seinen Abgang herbeisehnten, ist etwas in Vergessenheit geraten, wie sehr sich dieser noble Mann aus dem Elsass um die ästhetische Komponente des Spiels verdient gemacht hat.
Man stelle sich vor, ein kleiner Amateurverein wird im Pokal gegen ein Profiteam gelost – und muss dann um die halbe Welt reisen, um überhaupt an den Spielort zu gelangen. Nun, in Frankreich ist so etwas ganz normal, denn in der insgesamt siebten Runde des Coupe de France de Football stoßen plötzlich elf Vereine aus den französischen Überseegebieten zu jenen Klubs vom Festland, die es so weit geschafft haben. Wir reden hier von Mannschaften, die an exotischen Orten wie Martinique oder Polynesien beheimatet sind. Den Anreiserekord stellte 1976 Nickel Nouméa aus Neukaledonien auf. Zum Spiel beim Drittligisten AS Corbeil flog die Elf 16 756 Kilometer weit. Und nach der klaren 0:3‑Pleite dieselbe Strecke wieder zurück.
Fast 30 000 Zuschauer strömen zu coronafreien Zeiten zu jedem Heimspiel ins Stade Bollaert-Delelis – und das auch in der zweiten Liga. Lens, das Team aus der traditionellen Bergbauregion im Norden, ist so was wie das französische Schalke. Fan dieses Vereins zu sein, ist kein oberflächliches Freizeitvergnügen, sondern eine Lebenseinstellung.
Nur ein Beispiel: Als 1989 bei einer Partie zwischen PSG und AJ Auxerre Spieler und Trainer zu eskalieren drohten, lief Schiri Wurtz zur Seitenlinie, kniete vor Gästecoach Guy Roux und faltete die Hände zum Gebet. Solche Theatraliker an der Pfeife werden heute nicht mehr gebaut.
Um genau zu sein: Der 24-jährige Star von PSG ist so verdammt schnell, dass ihm am 8. Oktober 2018 im Punktspiel gegen Lyon vier Treffer in gerade mal 13 Minuten gelangen.
Das mit einem Fassungsvermögen von 67 394 Besuchern größte Vereinsstadion Frankreichs hat alles: eine lange Geschichte (erbaut wurde es zur WM 1938), heißblütige Fans und eine pittoreske Lage am Mittelmeer. Der Sehnsuchtsort des französischen Fußballs.
Ja, es stimmt: Die Fans des BVB nehmen es dem jungen Mann übel, dass er sich auf Französisch aus Dortmund verabschiedet hat. Aber für diesen sensationellen Treffer werden sie – und auch viele andere deutsche Fußballfans – ihn immer in ihrem Herzen tragen. Ein Haken, ein Blick, ein Schlenzer ins lange Eck, da waren die Bayern im eigenen Stadion aus dem Pokal ausgeschieden.
Man könnte es sich leicht machen und Kopas Spitznamen auf seine Körpergröße von nur 1,68 Meter zurückführen, aber das wäre kaum ein Bruchteil der Wahrheit. Als Teil des „Weißen Balletts“ gewann er in den Fünfzigern mit Real Madrid dreimal den Europapokal der Landesmeister, und Frankreichs dritter Platz bei der WM 1958 wäre ohne den genialen Passgeber nicht vorstellbar gewesen.
Und das können nur zwei andere Menschen von sich sagen. Zum einen Mário Zagallo, der 1958 sowie 1962 auf dem Rasen und 1970 an der Seitenlinie triumphierte. Zum anderen natürlich Franz Beckenbauer (1974, 1990).
Erst Abstiegskampf, dann völlig überraschend die erste Meisterschaft der Klubgeschichte: Was Leicester City 2016 in England gelang, hatte Montpellier schon vier Jahre vorher geschafft. Übrigens auch gegen gepimpte Konkurrenz: Zweiter wurde damals PSG.
Als der FC Bayern München 1932 gegen Eintracht Frankfurt seine erste Deutsche Meisterschaft gewann, war einer der entscheidenden Spieler des Finals der 20-jährige Oskar Rohr. Weil die Nazis bald darauf die Macht übernahmen, verließ Bayerns jüdischer Trainer Richard Dombi das Land – und Rohr folgte ihm. Der Grund war wohl, dass der junge Mann mit dem Fußball Geld verdienen wollte, was in Deutschland verboten war. Rohr wurde 1937 Torschützenkönig in Frankreich und führte Straßburg ins Pokalfinale. Doch dann marschierten deutsche Truppen ein – und Rohr landete als Landesverräter erst im Gefängnis, dann im KZ, dann an der Ostfront. Zum Glück überlebte er all das und kehrte nach dem Krieg in seine Heimatstadt Mannheim zurück.
Im April 2018 freuten sich die Traditionalisten, denn da schaffte Reims die Rückkehr in die erste Liga. In den Fünfzigern war der kleine Klub dank Trainerlegende Batteux Aushängeschild des französischen Fußballs und stand in zwei Europacupfinals.
Als er 1982 schwer erkrankte, begann der damals 25-jährige Torhüter aus Therapiegründen mit dem Verfassen von Gedichten. Einige wurden später von ihm vertont und gesungen.
Kein Geringerer als der spätere Gunners-Coach Arsène Wenger zog den Wirbelwind Petit beim AS Monaco aus der Jugend hoch zu den Profis. Und als Wenger 1996 zu Arsenal wechselte, holte er Petit schon bald zu sich nach London. Im Highbury-Stadion, wo Arsenal damals noch spielte, sangen die Fans: „He’s blond, he’s quick, his name’s a porno flick – Emmanuel, Emmanuel!“
Nur ein Beispiel dafür, dass er anders als andere war: die Rolle im Kriegsfilm „The Last Mission“. Ginolas Wechsel zwischen Genie und Wahnsinn kam nicht bei jedem gut an, Ex-Trainer Gerard Houllier nannte ihn schlicht einen „Dreckskerl“.
Leider durfte sich der bei den VfB-Fans beliebte Franzose nur zwei Jahre durch gegnerische Abwehrreihen wuseln, dann sortierte ihn Trainer Benthaus aus.
Frankreich bestritt beim „Sommermärchen“ sieben Spiele und kassierte nur drei Tore – bis es im Finale in Berlin zum Elfmeterschießen kam. Das Team hätte den Titel verdient gehabt, auf den es dann noch zwölf Jahre warten musste.
Lippenbekenntnisse gegen Rassismus gehören bei Fußballern zum guten Ton, doch kaum jemand verkörpert dieses Engagement so glaubhaft wie der Rekordnationalspieler der Équipe Tricolore. Thuram gehört dem französischen Integrationsrat an, machte Filme und Ausstellungen zum Thema – und stritt sich mit dem damaligen Innenminister Sarkozy, als der gegen die Banlieus hetzte.
Was den deutschen Stadien die Laufbahn, ist den französischen ihre Radrennbahn – wobei das im Lande der Tour de France nur bedingt verwundert. Das Stade Vélodrome ist das bekannteste Beispiel, doch auch in Bordeaux, Reims, Valenciennes und im Pariser Prinzenpark rasten früher die Zweiräder durchs Oval.
Hohepriester der deutschen Bratwurst bekommen sicher die Krise, aber es sieht tatsächlich sehr lustig aus, wenn sich das halbe Stadion diese Dinger in den Schlund schiebt. Und es schmeckt sogar, zumindest ein bisschen.
Von dem, was sich die Franzosen Ende der Achtziger in Clairefontaine hingestellt haben, träumen sie beim DFB mit ihrer geplanten Akademie. Ein nationales Leistungszentrum, in dem modern und ohne Rücksicht auf regionale Eitelkeiten die besten Fußballer des Landes geformt werden. Das Ergebnis ließ sich zum Beispiel 2018 bei der WM bewundern: Über solch ein Füllhorn an Talenten verfügt niemand sonst im Weltfußball.
Im Herbst 2005 lag Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac wegen eines leichten Schlaganfalls eine Woche im Krankenhaus. Diesen Umstand machte sich der Stimmenimitator Gérald Dahan zunutze. Am Morgen des WM-Qualifikationsspiels gegen Irland rief er im französischen Mannschaftshotel in Dublin an, gab sich als Chirac aus und bat um ein Gespräch mit Nationaltrainer Raymond Domenech sowie Kapitän Zinédine Zidane. „Sie würden mir eine große Freude machen, wenn Sie während der Marseillaise Ihre Hand aufs Herz legen könnten“, bat Dahan die beiden mit matter Stimme. Prompt nahm die Nation am Abend erstaunt zur Kenntnis, dass alle Spieler während der Nationalhymne die rechte Hand auf die Brust legten. Als Domenech erfuhr, dass man ihn reingelegt hatte, sagte er: „Es war ein großer Augenblick, das bedauere ich nicht.“
Und hätte das dann im Mai 2000 fast noch gewonnen! Erst ein Elfmetertor in der 90. Minute besiegte die Amateure, die auf dem Weg ins Endspiel gegen Nantes zwei Erstligisten und zwei Zweitligisten ausgeschaltet hatten.
Der beste Fußballklub aus Toulon, einer Hafenstadt östlich von Marseille, hat noch nie einen Titel gewonnen und spielt gegenwärtig mal wieder im Amateurbereich. Trotzdem hat der Name des Ortes einen guten Klang in der Welt des Fußballs. Denn schon seit 1974 wird hier jedes Jahr ein Turnier für U21-Nationalmannschaften ausgetragen, das früher als inoffizielle Weltmeisterschaft galt und noch immer größtes Prestige mit sich bringt. Das zeigt schon ein Blick in die Liste der Jungstars, die einst zum „Spieler des Turniers“ gewählt wurden, denn da finden sich Namen wie David Ginola (1987), Alan Shearer (1991), Rui Costa (1992), Thierry Henry (1997), Javier Mascherano (2003) oder James Rodriguez (2011).
„Ich machte mir damals keine Vorstellungen über die Bedeutung des Tores“, sagte Laurent in einem Interview 1998 über seinen Volleyschuss 68 Jahre zuvor. „Wir wussten ja nicht mal, ob sich die Idee der WM wirklich durchsetzen würde.“
Im Jahre 2008 galt der Stürmer, der damals für die französische U18-Nationalelf spielte, als Superstar – und zwar in der Simulation „Football Manager“, für die er der nächste Thierry Henry war, nahezu auf einem Level mit Messi oder Ronaldo. Heute kickt Saivet bei Newcastle United.
Der englische „Guardian“ nannte Red Star den „ältesten, hippsten und politischsten Klub in Paris“. Zwar liegen die Erfolge (fünf Pokalsiege) des aktuellen Drittligisten Jahrzehnte zurück, für seine Fans ist er jedoch der perfekte Antipode zum geleckten PSG.
Die „Lex Piplica“ besagt, dass niemand ein dünnes Lederstirnband tragen kann, ohne dämlich auszusehen. Dugarry war die einzige Ausnahme.
Angesichts der Entwicklung der letzten Jahrzehnte mag man durchaus darüber streiten, ob das mit der FIFA solch eine gute Idee war. Aus der Sicht des Journalisten Robert Guérin gab es daran jedoch keinen Zweifel. Im Vordergrund stand 1904 allerdings noch nicht der schnöde Mammon, sondern der Reiz internationaler Begegnungen.
Zizou war der Maestro der Weltmeisterelf von 1998, Laurent Blanc der Mann, der den Laden hinten zusammenhielt. Und wenn es vorne mal ausnahmsweise nicht lief, dann packte er auch dort mit an – wie bei seinem Golden Goal, das das Achtelfinale gegen Paraguay entschied.
Man mag es kaum glauben, aber es gab mal eine Zeit, da waren die Präsidenten der FIFA keine Schurken, sondern untadelige Leute. Ehrenmänner wie der Rechtsanwalt und praktizierende Katholik Jules Rimet, der aus einem winzig kleinen Dorf namens Theuley stammte. Rimet hatte die längste Amtszeit aller Präsidenten des Weltverbandes (1921 bis 1954) und galt als treibende Kraft hinter der Einführung der Weltmeisterschaft, weshalb der ursprüngliche WM-Pokal seinen Namen trug, was wiederum die Lightning Seeds aus Liverpool zur bekannten Zeile „Jules Rimet still gleaming“ inspirierte. Rimets letzte Amtshandlung war es übrigens, im Dauerregen von Bern einem gewissen Fritz Walter den Coupe Jules Rimet zu überreichen.
Am Ende fiel er oft mehr durch seine Frisuren auf, dabei gerät in Vergessenheit, dass Cissé ein richtig guter Kicker war. Nicht nur, weil er mit dem FC Liverpool 2005 die Champions League gewann.
Auswärtsfahrten im Europapokal sind nicht immer vergnügungssteuerpflichtig, aber von der Reise nach Bordeaux im Jahre des Herrn 2013 werden die Eintracht-Fans noch ihren Enkeln erzählen – und das hat viel mit der Gelassenheit der Südfranzosen zu tun, die den Besuch von 12 000 Frankfurtern erst zu einem Fest machten.
Gut, vielleicht nicht wirklich alle, aber die meisten schon. Und überhaupt: Eric Cantona als Eric Cantona in dem Ken-Loach-Film „Looking for Eric“ – das ist … ja, das ist schon großes Kino.
Der Mann ist familiär vorbelastet, sein Bruder Peyo ist einer der besten Surfer der Welt. Doch auch Bixente kann Wellenreiten wie der Teufel – und wer will, kann es sich von ihm beibringen lassen.
Einer legt vor, der andere schießt: Diesen Kniff planten die Franzosen bei Arsenal 2005 in einem Spiel gegen Man City. Die Pointe? Es ging schief.
Der im äußersten Norden Frankreichs geborene Trainer war auch abseits seiner Haare ein besonderer Mann. Nach einigen unterklassigen Engagements zog es ihn hinaus in die Welt, populär wurde er als Coach des Senegal, mit dem er bei der WM 2002 das Viertelfinale erreichte. Ein besonderes Band: Metsu konvertierte später zum Islam und wurde nach seinem Tod 2013 im Senegal begraben.
Nach dem Krieg war das Saarland fast zehn Jahre lang unabhängig. Zwischen 1948 und 1951 gab es sogar eine eigenständige Fußballklasse, die Ehrenliga. Doch der beste Klub des Landes, der 1. FC Saarbrücken, war zu gut für die Konkurrenz, weshalb nur seine zweite Mannschaft antrat. Die erste spielte derweil als FC Sarrebruck außer Konkurrenz in der französischen Division 2. Die Saarländer wären aufgestiegen, wenn sie gedurft hätten. Im Juni 1949 bat der FCS um Aufnahme in den französischen Verband, doch der Antrag wurde abgelehnt.
Viele hielten ihn für einen arroganten Fatzke, dieser Stunt hatte Klasse: Nach dem Zerwürfnis mit Real Madrid flüchtete Anelka im Kofferraum, die wartenden Journalisten blickten in die Röhre.
Der Weltmeistertrainer von 1998 wirkte immer, als käme er gerade von der Sorbonne, wo er einen Vortrag über das Spätwerk von Simone de Beauvoir gehalten hatte. Und wir? Wir hatten Vogts.
In der Ahnengalerie französischer Gastarbeiter beim FC Bayern (Papin, Lizarazu, Ribéry) wirkt er etwas spröde. Aber einen wie den emsigen Dauerflanker könnten sie eigentlich immer gut gebrauchen. Und vorne wartet Carsten Jancker.
Um ein Haar hätte Laslandes mal ein tolles Fallrückziehertor gegen Dortmund geschossen. Allerdings für Auxerre, nicht für den 1. FC Köln, an den er 2002 ausgeliehen wurde und wo ihn die Fans „Laslandesliga“ tauften.
Deine Elf spielt ein Turnier im eigenen Land. Die Erwartungen sind riesig. Im ersten Spiel gehen alle von einem Sieg gegen Rumänien aus, aber kurz vor Schluss steht es nur 1:1. Da hämmerst du das Ding aus 18 Metern in den Winkel. Kann man so machen.
Der Kroate Skoblar ist auch in Deutschland kein Unbekannter – er spielte einige Jahre für Hannover und war kurz Trainer beim HSV. Sein größtes Jahr hatte er allerdings in Marseille. Die 44 Tore, die ihm 1970/71 gelangen, sind bis heute Rekord in Frankreich.
Nelly Viennot, die bei rund 200 Spielen der obersten Liga an der Seitenlinie stand, war auch die einzige Frau im engeren Kandidatenkreis, als die Referees für die WM 2006 ausgewählt wurden.