Mats Hummels erfüllt sich seinen Kindheitstraum, Aritz Aduriz macht sich unsterblich und Albanien singt – oder auch nicht. Das waren die Monate Juli, August und September.
Juli
Aufreger des Monats: Hummels-Transfer zum BVB
Eine Nachricht die Fußball-Deutschland erschüttern ließ und zu einer verbalen Kabbelei der Doppelnamen zwischen Hans-Joachim Watzke und Karl-Heinz Rummenige führte, wer denn nun mit Niklas Süle oder Mats Hummels den größten deutschen Baumstamm zu seiner Innenverteidigung zählen darf. Knapp über 30 Millionen Euro latzte der BVB für ihren Ü30-Ex-Schützling, der nur einige Monate zuvor aus der Nationalmannschaft degradiert worden war.
Spieler des Monats: Zlatan Ibrahimovic
Im Prinzip könnte Zlatan Ibrahimovic einen kompletten Jahresrückblick mit jeder einzelnen Kategorie alleine füllen und zwölf Monate wären trotzdem nicht genug, um zu schildern, was der „King of Malmö“ das ganze Jahr über so veranstaltet. Repräsentativ dafür ist aber seine alleinige Zerstörung des Stadtrivalen LAFC am 20. Juli dieses Jahres. Hierbei anzumerken ist nicht der Fakt, dass „The Zlat“ mit seinen drei Toren das Spiel für LA Galaxy eigenhändig mit 3:2 gewann, sondern in welcher Art und Weise er aus teils pythagoresken Winkeln die Bälle über die Linie beförderte. Ein Blick ins Internet lohnt.
Video des Monats:
Hätte Pedro Eliezer Rodríguez Ledesma in der F‑Jugend zu diesem Abschluss angesetzt, wäre er wohl noch vor Berühren des Balles vom Trainer in die Umkleidekabine geschickt worden. Gegen jede fußballerische Norm, mit dem Rücken zum Tor, schnibbelte Pedro den Ball mit der Hacke nach Zuckerpässchen von Ross Barkley feiner als Saharasand am deutsch-schweizer Keeper Philipp Köhn vorbei. Dass der Treffer allerdings in einem Vorbereitungsspiel gegen RB Salzburg fiel, macht ihn nicht weniger schön, aber bedeutungsloser als Martin Schulz’ Schreibtisch im Willy-Brandt-Haus dieser Tage.
Spiel des Monats: USA – Niederlande 2:0
Rund 260 Millionen Zuschauer mussten sich wie wir kurz die Augen reiben, warum denn Marcelinho plötzlich im Frauen-WM-Finale als Kapitänin der US-Girls auflief. Beim zweiten Hinschauen erkannte man aber doch eine femininere Silhouette unterhalb der pinken Mähne und den Schriftzug Rapinoe auf den Rücken geflockt. Das WM-Finale machte aber nicht Megan Rapinoe zum Spiel der Spiele im Juli, sondern das riesige, noch nie zuvor da gewesene Interesse an dieser Begegnung. Knapp eine Viertel Milliarde Zuschauer verfolgten wie die USA doch recht eindeutig mit 2:0 gegen die Niederlande ihren vierten WM-Titel im erst achten Durchgang der Frauen-WM in dieser Form gewannen. Back home wurden die Weltmeisterinnen empfangen, wie es sich Neil Armstrong nur hätte wünschen können.