Neue Liga, neues Trikot – warum nicht mal was Geiles? Dachte sich Holstein Kiel und druckte eine Seekarte der Kieler Förde von 1900 aufs Trikot. Die DFL verbot nun das Trikot. Warum?
Viele Dinge sind bekannt über den Physiker Albert Einstein. Er streckte Fotografen gern die Zunge heraus, kämmte sich selten und entwickelte Theorien wie jene, wonach Zeit und Raum relativ sind (oder so…). Recht unbekannt hingegen ist Einsteins Liebe zu Norddeutschland, speziell zur Stadt Kiel. In der Kieler Förde, jenem Meeresarm, um den herum Kiel erbaut ist, segelte Einstein gern und so soll er einst gesagt haben: „Hier bekomme ich meinen Kopf frei“, was die Kieler Nachrichten vor einem Jahr zu dieser Überschrift verleitete: „Einstein kam relativ gerne nach Kiel.“
Es ist nicht übertrieben, wenn man sagt, dass für die Erfindung der Relativitätstheorie ein freier Kopf nützlich war und die Kieler Förde damit einen erheblichen Einfluss auf Einsteins Schaffen hatte – und damit direkt auf das Verständnis des Menschen von der Welt. Nur, damit die Dimensionen klar sind für folgende Geschichte.
Kein zulässiges Designelement
Der Zweitligaaufsteiger Holstein Kiel präsentierte jüngst sein Trikot für die kommende Saison. Es ist ein schönes Trikot geworden, weiß mit blauen Bündchen an den Ärmeln, auf der Brust das ohnehin feine Logo, aber das ist alles nebensächlich. Auf der Front nämlich schmückt das Trikot eine alte Seekarte der Kieler Förde aus dem Jahr 1900, dem Gründungsjahr des Vereins. Die Karte zeigt fein geschwungen die Ausmaße der Förde, angrenzende Stadtteile und einen Seekompass. Und sie erregt Anstoß.
Die DFL sieht in der Seekarte „kein zugelassenes Designelement“ und hat das Trikot des Zweitligisten verboten. „Wir dürfen das Trikot bei Testspielen nutzen, aber nicht im offiziellen Ligabetrieb“, sagt der Pressesprecher von Holstein Kiel, Wolf Paarmann.