Ihr wisst nicht, was ihr euch oder anderen zu Weihnachten schenken sollt? Wie wäre es mit Anteilen an einem Fußballspieler? Investmentfonds bieten Privatleuten die Transferrechte an Profis schon ab 2500 Euro an. Ein lukratives, aber fragwürdiges Geschäft.
Dafür ist man Partnerschaften mit Klubs wie FK Spartaks Jurmala in Lettland, Asteras Tripolis (Griechenland), NK Domzale (Slowenien), Austria Klagenfurt oder eben dem FC Wil eingegangen. „Das ist eine Win-win-Situation für beide“, sagt Roger Bigger, der Präsident des Schweizer Klubs, der übrigens eine Aktiengesellschaft ist. Ohne den Fremdinvestor hätte man sich schon einige Spieler nicht leisten können – und deshalb gäbe man auch gerne was ab beim Weiterverkauf, betont Bigger.
Dass der Investor mitbestimmt, welcher Spieler wie viel spielt oder wohin geht, wird von beiden Seiten bestritten. Was manche Kritiker natürlich nicht glauben wollen. In Wil jedoch behaupten sie: Man einige sich stets partnerschaftlich. Dass dies anderswo schon zu handfesten Streitigkeiten zwischen Klub und Investor gesorgt hat, für frustrierte, hin- und hergeschobene Spieler und dafür, dass die Ligen in Polen, Frankreich und England solche Modelle auch aus Furcht vor Wettbewerbsverzerrung verbieten – kein Thema in der Schweiz.
Auch nicht bei einem Spieler wie Jordan Brown. „Man kann in Aktien investieren, man kann in Spieler investieren“, sagt der 23-Jährige, der erfolgreich auf dem Weg vom Investment- zum Renditespieler ist: „Es ehrt mich doch, wenn ich dieses wirtschaftliche Potenzial habe.“