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Fuß­ball­partys standen noch nie im Ver­dacht, kul­tu­relle Mei­len­steine oder ästhe­ti­sche Maß­stäbe zu setzen. Für gewöhn­lich kann man vor allem Eröff­nungs- und Final­feiern unge­sehen das Prä­dikat Beson­ders wertlos“ anheften.

Hier sei nur an das Cham­pions-League-Finale 2013 erin­nert, als Ex-BVB-Profi Lars Ricken und der ehe­ma­lige Bayern-Spieler Paul Breitner als Ritter ver­kleidet den Rasen von Wem­bley betraten. Paul Breitner erzählte später mal, dass er die erste Vier­tel­stunde des Spiels ver­passt habe, weil er nicht mehr aus der Rüs­tung kam.

Ricken hin­gegen, der sich zunächst gewei­gert hatte die Rüs­tung zu tragen, sagte in 11FREUNDE: Man denkt sich erst mal nichts Schlimmes, wenn man gebeten wird, an so etwas teil­zu­nehmen.“

Spek­takel aus Tanz, Farben, Licht, Nebel und Musik“

Bei der Eröff­nungs­feier zur EM 2016 war aller­dings schon lange im Vor­feld klar, dass man mit dem Schlimmsten rechnen konnte. Die Uefa hatte ein Spek­takel aus Tanz, Farben, Licht, Nebel und Musik“ ange­kün­digt. Dazu sollten der fran­zö­si­sche DJ und Musik­pro­du­zent David Guetta sowie Hun­derte Tänzer in fan­ta­sie­vollen Kos­tümen“ auf­treten.

Und so kam es dann auch: Guetta drückte eifrig Knöpfe und erin­nerte dabei ein wenig an Traum­schiff-Beau Sascha Hehn, der sich als junger Otto Walkes ver­kleidet hatte, den man wie­derum für eine Rolle als Techno-DJ in einer ZDF-Vor­abend­serie in sze­ne­ty­pi­sche Acces­soires und Kla­motten gesteckt hatte.

Und weil Otto Walkes das sogar selbst so sah, twit­terte er am Abend: Der @davidguetta und ich haben ja einen Deal: Ich leg für ihn heut Abend bei #EURO2016 auf und dafür geht er ab Oktober für mich auf Tournee.“

San­gria-Eimer-Frust­saufen

Vor Otto Walkes bzw. David Guetta herrschte der­weil ein großes Treiben: Hier tanzten Frauen und Männer durch einen rie­sigen Irr­garten, der, wenn die Kamera ihn von oben ein­fing, wie eine Tribal-Zeich­nung wirkte, die man von Heck­scheiben tie­fer­ge­legter Golf-GTIs oder dem klas­si­schen Arsch­ge­weih kennt.

Es passte also alles ziem­lich gut zusammen: Sound, Look, Stim­mung.

Und natür­lich war dieser Ver­an­stal­tung der Spott gewiss. Wer in den schnapp­at­migen sozialen Netz­werken oder in diesem ewig mies­ge­launten 11freunde-Live­ti­cker über die Eröff­nung las, musste glauben, die EM sei kurz­fristig an den Bal­ler­mann auf Mal­lorca ver­legt worden. Oder zumin­dest in eine Groß­raum­disko nach Bran­den­burg. Fehlte nur noch, dass die Kamera den ehe­ma­ligen Uefa-Prä­si­denten Michel Pla­tini in einer Ecke lie­gend beim Alko­pops- oder San­gria-Eimer-Frust­saufen ein­fing.