Trotz „Partyaffäre“ und verlorener Kapitänsbinde ist Julian Weigl die große Mittelfeld-Hoffnung des TSV 1860 München. Wir sprachen mit dem 19-Jährigen darüber, warum er Angst vor Pierre Emil Hojbjerg hat und sich an den Bender-Zwillingen orientiert.
Julian Weigl, Sie sind gerade 19 Jahre alt geworden, ihr Marktwert liegt bei fast einer Million. Ist das nicht der beste Anmachspruch für Mädels?
(lacht) Es gibt natürlich Mädchen, die das auf jeden Fall anspricht, aber ich bin nicht auf der Suche nach einer, die sagt: „Okay, der ist eine Million wert, den schnapp ich mir!“ Ich will auch nicht mit solchen Sachen punkten.
Nicht nur Mädels, sondern auch Vereine aus dem Ausland sind an Ihnen interessiert – was ist dran an den Gerüchten um Angebote von Vereinen wie Tottenham Hotspur, Ajax Amsterdam, FC Liverpool und zuletzt SSC Neapel, der sogar 5 Millionen geboten haben soll?
Mein Berater und meine Familie versuchen, das so weit es geht von mir wegzuhalten. Ich konzentriere mich einfach auf den Fußball. Wenn dann wirklich mal was in der Presse steht, kriege ich das natürlich durch meine Freunde mit.
Was gefällt den Scouts denn an Ihnen?
Sich selbst einzuschätzen, ist immer schwierig. Wenn ich mich auf das Feedback beziehe, das ich bekomme, dann sind das meine Laufstärke, Kreativität und Spielübersicht. Dazu bin ich ein Kämpfer und agiere mit Ruhe am Ball…
…Kämpfer und ruhig am Ball, wie passt das zusammen?
Ich kämpfe defensiv, gehe viele Wege, laufe mit die meisten Kilometer und renne bis zum Umfallen. Ich versuche einfach immer, alles aus mir rauszuholen. Aber natürlich muss ich körperlich noch zulegen und mich im Kopfball verbessern.
Das heißt, Sie sind zu dünn?
Ich kann essen, was ich will, ich nehme einfach nicht zu. Deshalb arbeite ich eng mit unserem Fitnesstrainer zusammen. Der Muskelaufbau geht relativ schnell, aber das Gewicht zu halten ist schwierig. Bei den Bender-Zwillingen war das genauso, das sind auch schlaksige Typen. Die haben Anfang 20 nochmal einen Schub gemacht und auf den hoffe ich auch.