Südafrika gewinnt das erste Heimspiel seit einem Jahr und entlässt trotzdem den Trainer. Verbrannte Spieler, Furz-Attacken und ein Medienkrieg kosteten Ephraim Mashaba den Job.
Da war es wieder. Das spätestens seit 2010 unverwechselbare Konzert der Vuvuzelas. Ein Jahr lang hatten die Anhänger der südafrikanischen Fußball-Nationalmannschaft wenig Grund, in ihre Lieblingströte zu pusten. So lange warteten sie auf einen Heimsieg in einem Pflichtspiel ihrer Bafana Bafana, ihrer „Jungs.“
Umso lauter und befreiter klang es am Samstag im WM-Stadion Peter Mokaba in Polokwana, als der favorisierte Senegal im Zuge der WM-Qualifikation mit 2:1 geschlagen wurde. Ein immens wichtiger Erfolg. Schließlich umfasst die Qualifikation lediglich sechs Spiele. Nach dem 1:1 zum Auftakt gegen Burkina Faso war Südafrika gehörig unter Druck. Und hielt stand.
Beerdigung statt Wiederbelebung
Ein Grund zum Feiern. Wäre da nicht der heißblütige Nationalcoach Ephraim Mashaba und sein zerrüttetes Verhältnis zum Nationalverband, den Medien und eigentlich allen Leuten, denen die Bafana Bafana am Herzen liegt. Auf der Pressekonferenz, auf die Mashaba mit reichlich Verspätung und gut angesäuert erschien, sprach der Trainer noch von einer „Wiederbelebung“ seiner Mannschaft und seines Jobs. Er irrte sich. Einen Tag später wurde Mashaba entlassen.
Der südafrikanische Fußballverband SAFA nannte einen „bedauerlichen Vorfall“ als Grund für die sofortige Suspendierung. Sämtliche Anfragen und Nachfragen würden ignoriert werden. Und die Fans tröten im Dunkeln.
Druck von allen Seiten
Seitdem wird spekuliert. Angeblich soll Mashaba seinen Unmut über die schwindend geringe Unterstützung von SAFA-Präsident Danny Jordaan mit einem ausgestreckten Mittelfinger Ausdruck verliehen haben. Der hatte dem Coach schließlich schon vor der Partie die Pistole auf die Brust gedrückt, als er sagte, eine Niederlage sei keine Option.
Auch die öffentliche Unterstützung wurde immer geringer. Zum Beispiel wegen des Eklats um Tokelo Rantie. Der Stürmer von Genclerbirligi Ankara war für zwei Spiele im Oktober vorgesehen. Er flog aus der Türkei ein, kam aber nie bei der Mannschaft an.