Heute treffen mit Gladbach und den Bayern zwei wahre Größen der deutschen Fußball-Geschichte aufeinander. Apropos wahre Größen: Diese Spieler liefen in ihrer Karriere sowohl für die Borussia als auch für den Rekordmeister auf.
Lother Matthäus
Bleiben wir doch gleich bei wahren Größen der deutschen Fußball-Geschichte: Bei Gladbach lief Lothar Matthäus damals noch mit wilder Mähne von 1979 bis 1984 auf und erspielte sich in diesem Zeitraum mit insgesamt 200 Einsätzen den Status als hoch interessanten Spieler auf dem Transfermarkt. Der Vorstand aus München bekam das natürlich auch mit und konnte den Rekordnationalspieler zur Saison 84/85 verpflichten, wo er die nächsten vier Jahren aktiv war. Nach einem Abstecher zu Inter nach Italien kehrte Matthäus 1992 für acht weitere Saisons zum deutschen Rekordmeister zurück.
Dante
Der gebürtige Brasilianer kam zur Saison 08/09 zum damaligen Tabellenletzten aus Gladbach. Fanliebling Dante entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit zum Stabilisator und echten Leistungsträger. Auch dank ihm konnte sich die Fohlen-Elf am Ende der Saison noch auf den 15. Platz retten. 93 Einsätze später lief Dante dann im roten Dress über das Spielfeld und wuchs auch bei den Bayern nicht nur zur unverzichtbaren Größe in der Innenverteidigung, sondern auch zum Gesangstalent heran. Der Brasilianer vor seinem Wechsel im Interview: „Wenn Dante bei Borussia spielt, ist das das Eine. Aber Dante bei Barcelona, Real Madrid, Bayern München oder Manchester United ist doch was ganz Anderes. Tut mir Leid, aber das ist doch logisch“
Marcell Jansen
Der gebürtige Mönchengladbacher durchlief bei der Borussia sämtliche Jugendabteilungen und lässt sich durchaus als echter „Gladbacher Jung“ bezeichnen. Der heutige Präsident des HSV sagte nach seiner aktiven Karriere über seine darauffolgende und verletzungsgeprägte Zeit bei den Bayern, dass Titel alleine nicht glücklich machen und man sich den echten Erfolg außerhalb des Fußballs holen müsse.
Max Eberl
Eine weitere interessante Personalie ist Max Eberl (damals noch mit hipper Frisur). Der heutige Sportdirektor von Gladbach ist der erste Spieler in dieser Liste, der seine Profi-Karriere tatsächlich in München begann und erst später seinen Weg westlich des Rheins fand. Der gebürtige Niederbayer wurde bereits in jungen Jahren beim FCB ausgebildet und bekundet auch heute noch offen seine Liebe zu seinem Jugendverein.
Stefan Effenberg
Provokateur „Effe“ fühlte sich in Gladbach und München anscheinend so wohl, dass er gleich drei Mal zwischen den beiden traditionsreichen Vereinen hin und her wechselte. Nach seiner Profi-Karriere positionierte sich der heute 52-Jährige jedoch klar: „Meine Zeit bei den Bayern steht für Erfolg, aber die Borussia steht für Herz.“ Für welche Elf er kommenden Samstag die Daumen drücken wird, ist damit wohl klar.
Christian Ziege
Der gebürtige West-Berliner kam 1990 zum FCB, bei dem er in den folgenden sieben Jahren insgesamt 185 Bundesligapartien bestritt. Nach Stationen in Italien und England kam er 2004 nach Gladbach, wo er 13 Spiele absolvierte und außerdem Kapitän war. Des Weiteren war Ziege nach Ende seiner Spieler-Karriere bei der Borussia in der Funktion des Sportdirektors aktiv.
Jan Schlaudraff
Beginnend in Gladbach kam Schlaudraff hier verletzungsbedingt in seinen zwei Jahren auf lediglich zehn Einsätze. In der deutschen Zweitklassigkeit entwickelte sich der heute 37-Jährige bei Alemania Aachen enorm. Uli Hoeneß witterte seine Chance und lud ihn zu sich zum Essen ein. In einem Interview sagte Schlaudraff später, dass er sich unheimlich wohl bei ihm gefühlt habe und die Momente und Gespräche mit Uli nicht vergessen werde.
Sebastian Deisler
Deislers Profi-Karriere begann im September 1998 für Gladbach im Spiel gegen die Eintracht aus Frankfurt. Die Borussia sollte allerdings nur eine kurze Phase in seiner Karriere einnehmen, da er Gladbach nach nur einer Saison, die gleichzeitig den Abstieg für die Fohlen bedeutete, verließ. Bei den Bayern durchlebte Deisler die wahrscheinlich schwierigste Zeit seiner Karriere. Seine langjährigen Depressionen verschlimmerten sich, woraufhin er 2007 das Ende seiner Profi-Karriere bekanntgab. Verantwortliche des FC Bayern bedauern die Erkrankung des „Jahrhunderttalents“ noch heute, erst kürzlich sprach Uli Hoeneß bei seiner Verabschiedung über Deisler.
Alexander Baumjohann
Der offensive Mittelfeld-Mann, der heute für Sydney FC in Australien aufläuft, war ebenfalls sowohl für Gladbach als auch für die Bayern aktiv. Für die Fohlen kam er insgesamt auf 40 Einsätze, bevor ihn die Münchener ablösefrei zur Saison 2012/2013 verpflichteten. Hier verbrachte er eine Saison und spielte mit drei Einsätzen keine wirklich große Rolle im FCB-Team.
Giovane Elber
„Il giòvane Elber“ (zu Deutsch der junge Elber) begann seine Karriere in Deutschland beim VfB Stuttgart. Nach dem Gewinn des DFB-Pokals mit den Schwaben 1997 konnten ihn die Münchener zur darauffolgenden Saison verpflichten, wo er eine hoch erfolgreiche Zeit verbrach. Seine ruhmlose Zeit bei Gladbach 2005 ist eher für Streitigkeiten und Diskrepanzen zwischen ihm und Trainer Horst Köppel bekannt.
Karl Del’Haye
„Kalle“ bestritt für die Borussia in sechs Jahren 74 Spiele, ehe er zur damaligen Rekordablösesumme von 1,3 Millionen D‑Mark zum Rekordmeister wechselte. Rekorde konnte Del’Haye in München allerdings keine aufstellen. Stattdessen saß er unter Trainer Pál Csernai meist auf der Bank. Böse Zungen würden hier ein Mal mehr behaupten, dass die Münchner absichtlich gute Spieler der Liga-Konkurrenz abwarben und bei sich durch Nicht-Einsätze schwächten.
Patrik Andersson
1993 kam der gebürtige Schwede zur Borussia aus Gladbach. In dieser Zeit konnte er Titel wie den DFB-Pokal oder Schwedens Fußballer des Jahres gewinnen. Nach 174 Einsätzen für die Fohlen wechselte er zur Jahrtausendwende nach München. Kleinere Verletzungen prägten seine Zeit, wodurch er „nur“ auf 38 Einsätze in zwei Saisons kam.
Michael Sternkopf
Der gebürtige Karlsruher zählte Ende der 80er zu den größten Talenten in der Bundesliga. Für 3,4 Millionen D‑Mark wechselte er 1990 vom KSC zum Ligakonkurrenten nach München und wurde dort vier Jahre später Deutscher Meister. Nach 94 Einsätzen für die Bayern zog es Sternkopf nach NRW. Bei Gladbach blieb er anderthalb Saisons.