Der 32. Spieltag leitet das Ende des Fußballs ein, die Bayern sagen Ancelotti ab und Frankfurt erhält Unterstützung von der UN. Die Spieltagsvorschau.
Mainz – Hamburg
Die Mainzer spielen eine zugegebenermaßen sehr gute Saison. Dennoch darf man auch mal festhalten, dass sie eine ziemlich schlechte Rückrunde spielen. Widerspricht sich? Ja. Geht aber trotzdem gut aus, weil die Konkurrenten um Europa ebenfalls eine schlechte Rückrunde spielen. Die Mainzer könnten mit ein wenig mehr Zielstrebigkeit dennoch längst die Champions League sicher haben, stattdessen streiten sie sich jetzt mit Schalke um Platz sechs. Eine gute Gelegenheit für den HSV: Mit einem Sieg gegen Mainz könnte man sich endlich mal beim FC Schalke für die freundliche Punkte-Spende am 34. Spieltag der vergangenen Saison bedanken.
Darmstadt – Frankfurt
Was für ein Skandal! Die Stadt Darmstadt legte im Vorfeld der Partie fest, dass keine Fans der Eintracht in das Stadtgebiet einreisen dürfen am Samstag. Darmstadt entwickelt sich immer mehr zum Österreich der Bundesliga: Mit Sandro Wagner hat man einen charismatischen Präsidenten, der allerdings nur Quatsch erzählt, alle Installationen rund um den Verein sind alt und verblichen und darüber hinaus schließt man nun auch noch die Grenzen. Die Frankfurter werden dennoch einen Weg finden, ihre Mannschaft zu unterstützen. Möglicherweise sollten sie sich mit UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon in Verbindung setzen, der gerade durch Europa reist und die Freiheit des Einzelnen propagiert. Man stelle sich 5000 vermummte Eintracht-Ultras vor, die angeführt von einem 71-Jährigen Südkoreaner nach Darmstadt einziehen. Hach.
Leverkusen – Hertha
Geht da noch was für die Hertha? Seit einigen Wochen krallen sich die Berliner verzweifelt am vierten Tabellenplatz fest und haben tatsächlich weiterhin die Chance, direkt in die Champions League einzuziehen. Dazu wäre ein Sieg gegen Leverkusen vonnöten, um den Abstand auf zwei Punkte runterzuschrauben. Bayer gewann am letzten Wochenende auf Schalke und zeigte wieder einmal, dass Fußball ein Ergebnissport ist. In der Halbzeit noch mit vernichtender Kritik abgestraft, kamen die Leverkusener stark zurück und ließen sich am Ende für den 3:2‑Sieg feiern. Die Hertha würde die These vom Ergebnissport sicherlich gerne bestätigen und zeigen, dass man auch mit einer spielerisch armseligen Rückrunde in die Königsklasse kommen kann.
Bremen – Stuttgart
Es ist soweit. Holt die Fackeln aus dem Schuppen, zündet die Heugabeln an (oder so ähnlich) – das Ende des Fußballs, wie wir ihn kannten und liebten ist gekommen. Das Montagsspiel zwischen Bremen und Stuttgart leitet das neue Zeitalter ein, in dem der gemeine Fan nur noch eine Nebenrolle spielt. In Bremen streiten sich die Fangruppen seit Wochen, ob man das Spiel nun boykottieren oder doch lieber seine Mannschaft unterstützen sollte. Wahre Konsequenz wäre, zusammen mit der Mannschaft und dem Gegner vor die DFL-Zentrale zu ziehen und dort zu protestieren. Was es noch bräuchte? Einen international streitgeprüften Mann mit starkem Charakter, der die Interessen des kleinen Mannes vertreten kann. Entweder die Werder-Fans fragen also Willi Lemke oder sie besorgen sich aus Frankfurt die Telefonnummer von Ban-Ki Moon.