Der 1. FC Nürnberg und Martin Bader trennen sich. Zum Verhängnis wird dem Sportvorstand auch sein enges Verhältnis zu den Ultras.
Das Treffen sei laut Augenzeugen zwar friedlich gewesen, was der Darstellung der Fan-Betreuung entspricht, die betont, dass „die Atmosphäre absolut friedlich und konstruktiv“ war. Dennoch dürfte das Szenario gerade auf die jüngeren Profis nicht eben ermunternd gewirkt haben. „Gerade für die jungen Spieler war dieses Treffen schon sehr emotional, einige wirken noch immer eingeschüchtert“, sagte ein Spieler, der anonym bleiben wollte, der „Bild“. „Wir haben das über uns ergehen lassen“, biss sich Trainer Rene Weiler am Tag danach auf die Zunge.
In der Führungsriege des FCN hat Baders Ultra-Treffen das Fass wohl zum Überlaufen gebracht. Schon im Herbst 2014 hatte Bader keine glückliche Figur abgegeben, als die Fans des FCN nach einer 0:3‑Niederlage die Spieler dazu zwangen, ihnen die Trikots auszuhändigen. „So etwas darf nicht oft vorkommen“, hatte der Sportvorstand damals beschwichtigend gesagt. Der Kommentar der Ultras las sich ungleich deutlicher: „Die Mannschaft wurde nach dem Spiel aufgefordert ihre Trikots auszuziehen, denn die Spieler waren es heute nicht wert, den Verein zu vertreten… Deswegen kam es wohl auch zu keinen größeren Turbulenzen nach dem Spiel.“
Bereits nach der Trikot-Aktion im Herbst hatte Bader übrigens über einen Rücktritt nachgedacht. „Ja, ich mache mir auch über einen möglichen Rücktritt Gedanken. Die Entscheidung über mein Schicksal treffe ich aber ganz allein und niemand anderes“, sagte er im September 2014. Kein Jahr später muss er erkennen, dass er damit vielleicht nicht ganz richtig lag.