Abgestürzt ans Tabellenende, Manager weg: Was sich beim 1. FC Köln ändern muss, damit es (sportlich) wieder rund läuft? Ernsthaft jetzt. Hier kommen 5 Ansätze, die der „Effzeh“ jetzt beherzigen sollte.
3. Besser kontern
Auch im Konterspiel zeigten sich die Kölner zuletzt nicht allzu gefährlich. Mangels Anspielstation im offensiven Zentrum laufen praktisch alle Konterversuche über die Flügel. Gerade in den ersten Saisonspielen mangelte es hier an Passgenauigkeit, Unterstützung sowie einem geradlinigen Spiel nach vorne.
Zuletzt hat sich dies verbessert. Leonardo Bittencourt beflügelt das Konterspiel. Köln hat wieder klarere Angriffsrouten: Über Bittencourts linke Seite soll der Durchbruch gelingen, Simon Zoller soll auf der rechten Seite höher agieren und die Flanken verwerten. Auch Sehrou Guirassy befindet sich in ansteigender Form. Der Franzose besetzt als zurückfallender Stürmer den verwaisten Zehnerraum und hält auch mal lange Bälle. Köln ist weniger ausrechenbar.
4. Mittelfeld-Frage lösen
Dass Köln in einer derart tiefen Krise steckt, liegt nicht zuletzt an der Verletztenmisere. Gerade im zentralen Mittelfeld gehen Stöger die Alternativen aus. Der so wichtige und omnipräsente Jonas Hector fehlt dem Spiel. Es gibt derzeit keinen Spielgestalter, der sich mal fallen lässt und die Abwehr im Spielaufbau unterstützt. Dies wiegt umso schwerer, als dass Kölns Abwehrspieler nicht für ihre Kreativität im Aufbauspiel bekannt sind.
Stöger hat bereits zahllose Varianten probiert. Noch gibt es keine hinreichende Lösung. Salih Özcan könnte eine größere Gestalterrolle im Mittelfeld einnehmen, zeigt sich aber derzeit noch zu wenig präsent. Milos Jojic fehlt weiterhin die Bindung an das Spiel. Stöger muss hier eine Lösung finden, die Kölns zentrales Mittelfeld mit und gegen den Ball stabilisiert. Ansonsten heißt es Warten, bis Hector wieder fit ist.
5. Einfach mal Tore schießen
Eine Krise, wie Köln sie durchlebt, hat immer komplexe Gründe. Und doch ist die Analyse manchmal so einfach. In der vergangenen Saison hat Anthony Modeste Tore am Fließband geschossen. In dieser Saison trifft kein Kölner. Köln hat die sechstmeisten Schüsse aller Bundesliga-Teams abgegeben – und doch nur drei Tore erzielt. 41 Schüsse benötigen die Kölner aktuell pro Treffer. Ein grausiger Wert.
Wie einfach es gehen kann, bewies die Partie gegen Hertha im Pokal: Auch hier zeigte Köln keine eindrucksvolle Leistung. Die Defensivprobleme waren in einzelnen Szenen sichtbar. Und doch besiegten sie Hertha, da sie aus ihren ersten beiden Chancen zwei Tore machten. Mit einer etwas besseren Chancenverwertung würde Köln immer noch nicht dem Abstiegskampf entfliehen; dafür fangen sie aktuell noch zu viele Tore. Aber sie würden auf jeden Fall nicht mehr mit zwei Punkten am Tabellenende lungern. Und das wäre für viele Kölner Anhänger sicher schon einmal ein guter Anfang.