Abgestürzt ans Tabellenende, Manager weg: Was sich beim 1. FC Köln ändern muss, damit es (sportlich) wieder rund läuft? Ernsthaft jetzt. Hier kommen 5 Ansätze, die der „Effzeh“ jetzt beherzigen sollte.
Als Fußball-Fan weiß man, dass man am Tiefpunkt angekommen ist, wenn Fans anderer Vereine sich nicht mehr über den Herzensverein lustig machen, sondern Mitleid haben. Trotz (oder gerade wegen) des katastrophal schlechten Saisonstarts übergießen die sozialen Netzwerke den 1. FC Köln mit erstaunlich wenig Häme. Der HSV-Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen beschwerte sich gar jüngst, dass sich die Leute über den HSV lustig machen, Köln aber mit Samthandschuhen anfassen.
Die Lage des 1. FC Kölns ist also ziemlich prekär, trotz des 3:1‑Erfolgs im Pokal gegen Hertha BSC. Manager Jörg Schmadtke verließ den Verein bereits. Noch sitzt Trainer Peter Stöger sicher auf der Trainerbank. Doch angesichts von zwei Punkten aus neun Bundesliga-Spielen ist klar: Köln braucht Siege, und zwar schnell. Was muss sich fußballerisch ändern, damit die Kölner endlich den ersten Bundesliga-Sieg einfahren können? Wir haben fünf Punkte gesammelt.
1. Außenseiter-Status nutzen
Ein großes Problem zu Beginn der Saison war, dass die Gegner Köln nach dem fünften Platz in der Vorsaison anders wahrnahmen. Plötzlich fokussierten sich Kölns Gegner auf eine starke Defensive und Konter und überließen Köln den Ball. 55% Ballbesitz gegen Frankfurt, 56% gegen Stuttgart, gar 67% gegen Augsburg: Köln war gezwungen, das Spiel zu gestalten. Und scheiterte daran.
Nun hat sich der Ruf der Kölner wieder gewandelt. Gegen Bremen und auch im Pokal gegen Hertha hatten sie wieder einen wesentlich geringeren Ballbesitzanteil. Sie konzentrierten sich auf ihre Kernkompetenzen: defensiv sicher stehen und schnell kontern. Mit dieser Strategie hat Stöger den „Effzeh“ zunächst in die Bundesliga und dann in die Europa League geführt. Zurück in die Zukunft, könnte man sagen.
2. Besser verteidigen
Damit die Besinnung auf die alten Kölner Defensivstärken gelingt, müssen sich die Geißböcke jedoch steigern. Momentan ist Köln weit entfernt von der defensiven Stabilität vergangener Tage. Stöger versucht zwar, mithilfe eines 4 – 4‑2-Systems die Stärken der Vergangenheit wieder hervorzuholen. Noch führt Köln das System aber nicht perfekt aus.
Gerade das Verschieben im Raum bereitet den Kölnern noch Probleme. Zu häufig gehen die einzelnen Spieler zu früh zum Zweikampf über, ohne dass Kollegen für sie absichern. Auch die Kompaktheit zwischen Abwehr- und Mittelfeldreihe stimmt noch nicht. Köln ließ in der Liga die drittmeisten gegnerischen Schüsse zu. Nur der Hamburger SV und der SC Freiburg sind defensiv noch anfälliger.