Christian Streich hört auf. Was auch deshalb schade ist, weil wir künftig ohne seine wunderbaren Wut-Jubel auskommen müssen. Eine Galerie für emotional Unentschlossene.
Erster Spieltag der aktuellen Saison: Freiburg gewinnt mit 2:1 bei Hoffenheim. Die Freude ist riesig. Oder ist es der Harndrang?
Ist das eine Aufstiegsfeier? Oder ein südbadischer Initiationsritus, bei dem die Jünglinge kurz vor der offiziellen Mannwerdung der Reihe nach vom dorfaggressivsten umgekickt werden? Oder ist nur einfach der Ball schon vor Streich geflüchtet? Wir wissen es nicht. Was wir dafür wissen: Keiner feiert so wütend wie der Freiburg-Trainer. Doch seht selbst.
Außen hart, aber innen ganz Streich.
Beziehungsweise: weiche Schale, harter Kern.
Christian Streich war schon immer einer, der gerne gegen den Strom geschwommen ist. Beziehungsweise gegen den Strom gefeierbrüllt hat.
Besonders schön: Die von Christian Streich perfektionierten Aggro-Jubelsprünge.
Fun Fact: Genau diese Pose braucht es auch, um ein Ein-Meter-XXXL-Supersize-Sandwich in weniger als 15 Sekunden zu essen.
Folgendes Szenario: Dieser Mann kommt in der Kneipe auf Sie zu und brüllt: „Jetzt reicht’s“. Was machen Sie? Und woher wollen Sie wissen, dass die Flucht erfolgreich endet?
Folgendes Szenario: Dieser Mann kommt in der Kneipe auf Sie zu und brüllt: „Jetzt reicht’s mir aber wirklich!“ Was machen Sie? Und wieso zum Teufel sind Sie immer noch in der verdammten Kneipe???
Ein Wutjubel, so schön, man sähe ihn gerne in Stein gemeißelt vor dem Schwarzwald-Stadion stehen.
Schöne Unterkategorie vom Aggro-Jubel: Das passiv-aggressive, demonstrative Nicht-Jubeln, während alle anderen vor Freude durchdrehen.
Beweisstück 2.
Beweisstück 3.
Beweisstück 4.
Auch gut: Die übersprungsartige Aggro-Umarmung, die den Spielern gleichzeitig verdammt gut und verdammt weh tut.
Beweisstück 2.
Beweisstück 3.
Beweisstück 4.
Beweisstück 5.
Beweisstück 6.
Unglaublich aber wahr: In diesem Moment erfindet Christian Streich das Woggen (wütend joggen).
Impulskontrolle, die.
Praktisch: Sollte Christian Streich je die Tauben auf dem Freiburger Münsterplatz verscheuchen wollen, muss er einfach nur über ein Tor jubeln.
„WIR HABEN UNS VORGENOMMEN, IM LEBEN ZU NICHTS ZU KOMMEN, WAS UNS AUCH GOTT SEI DANK GELANG. TRINKFEST UND ARBEITSSCHEU, DOCH SIND WIR UNITED TREU. SO LEBEN WIR, JA WIR. SO LEBEN WIR. UNITED!!! UNITED!!!“
Eine unserer absoluten Lieblingsposen: der wütende Opernsänger.
War schon als Spieler anders happy: Christian Streich.
Könnte so auch auf dem komischen Psytrance-Floor auf der Fusion neben einem tanzen: Christian Streich.
Schnauzt vor Freude auch mal den Rasen an: Christian Streich.
Will gerne sauer jubeln, aber auch nicht riskieren, dass ihn dann jemand in der Achselhöhle kitzelt: Christian Streich.
Jubelt, wie andere frieren: Christian Streich.
Würde mit dieser Art Urschrei-Jubel auch seine Lieblingssüßigkeit an der Supermarkttheke bekommen: Christian Streich.
Könnte schon wieder durchdrehen, so gut, wie seine Mannschaft spielt: Christian Streich.
Ist sogar wütend nicht so wütend wie der glückliche Streich: Timo Werner.
Stein gewinnt immer, wenn Christian Streich das sagt!
Nicht im Bild: Marco Materazzi.
Auswärtssieg in Paderborn? Ein Gentleman genießt und stiert wütend ins ostwestfälische Nichts!
Achtung: Gleich knallt’s.
„Soll doch die ganze Welt wissen, dass ich grade extrem glücklich und extrem sauer gleichzeitig bin, verdammte Scheiße!“
Remember Brad Pitt in Troja? This is him now. Feel old yet?
Auch toll: der Jubelpunch.
Vorbildlich und für alle sicherer: Seit ein paar Monaten wutjubelt Streich nur noch mit Maske.
Hat zwar nicht wirklich was mit Jubeln zu tun, wollten wir euch aber nicht vorenthalten: Christian Streich mit gelöster Handbremse beim Sommerrodeln.
Und damit das nicht falsch rüberkommt: Wir wissen, dass Christian Streich eigentlich ein ganz lieber Kerl ist. Darauf ein latent aggressives „Juhu!“