Schmaddi aus Mannheim fiel ein Stein vom Herzen. Trotz Ticket hatte er bis zum Schluss nicht glauben können, wirklich alle Sicherheitsschranken bis zum Münchner Stadion hinter sich zu lassen. Nun war er drin. Und sein Kumpel Dieter mit Minipli-Perücke brüllte ihn an der Grenze zum epileptischen Anfall an: „Du blödes Schwein, jetzt hat mans gschafft. Milliarde am Fernseher, Millione wollte rein und mir, mir san dabei.“ Entsprechend euphorisiert die Stimmung im Stadion. Vom Gefühl beseelt, auserwählt zu sein, feierte sich die Masse selbst und freute sich des, jaja, Kaiserwetters. War auch besser so, denn die Eröffnungsfeier warf Fragen auf: Warum nur kamen beim Einmarsch aller noch lebenden Weltmeister die Italiener von 1982 nur mit drei Mann? War der Rest des Teams an der Security gescheitert? Und warum trug ausgerechnet Guido Buchwald im Mob der deutschen Champs in dunklem Zwirn als Einziger einen fast aufdringlich khakifarbenen Anzug? Wie auch immer, den Zuschauern wars schnuppe: Schon beim 2:1 vor der Halbzeit skandierten Schmaddi, Dieter und all die anderen: „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin.“