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! – Inter­punk­tion ist die Stärke von Flo­rian Nie­der­lechner. Aus­ru­fe­zei­chen setzen konnte er schließ­lich schon immer ganz gut. Am 19. November im Spiel gegen Mainz sah er die schnellste Gelbe Karte der Bun­des­li­ga­ge­schichte. Anstoß Frei­burg, schneller Pass auf Rechts­außen, Flanke und schon pfiff Schieds­richter Ittrich. Nie­der­lechner hatte im Luft­duell den Mainzer Bell mit dem Ell­bogen nie­der­ge­streckt. Acht Sekunden waren zwi­schen Anstoß und Karte ver­gangen.

Keine große Sache, würde Nie­der­lechner nicht eigent­lich unter dem Tisch­tuch des FSV Mainz sitzen. Von dort hatte ihn der SC Frei­burg vor einem Jahr aus­ge­liehen und mitt­ler­weile stellt sich die Frage, wo der beste Tor­jäger des Ver­eins im kom­menden Jahr spielen wird. So könnte der Ell­bo­gen­schlag gegen seinen ehe­ma­ligen Team­kol­legen Bell bereits als Weg­weiser gedeutet werden. Laut Nie­der­lechner nicht: Ich mache mir um die kom­mende Saison noch gar keine Gedanken.“ Denn dass er über­haupt in der Bun­des­liga spielt, gilt sowieso als feuchter Ama­teur­traum.

Hob­by­mäßig zum Profi

Ein Nach­wuchs­leis­tungs­zen­trum hatte der junge Flo­rian nur zeit­weise gesehen. Als er mit zwölf Jahren zu 1860 Mün­chen wech­selte, hätte man glauben können, dass hier ein kom­mender Bun­des­li­ga­profi vor­spielt. Als er mit 17 Jahren zurück zum TSV Ebers­berg in die A‑Ju­gend-Kreis­liga ging, wäre diese Mei­nung exklusiv gewesen. Auch Nie­der­lechner glaubte nicht mehr an die Bun­des­liga, begann pflicht­be­wusst seine Lehre zum Indus­trie­kauf­mann und wer­kelte hob­by­mäßig am Pro­fi­leben.

Mit 18, beim FC Falke Markt Schwaben, schoss er anfangs die Senioren-Lan­des­liga kaputt. Zusammen mit seinem mus­ku­lösen Kumpel Bekim Shabani, waren sie aus der A‑Ju­nioren-Kreis­liga gewech­selt. Nie­der­lechner brachte hin­gegen einige Kilos zu viel mit, konnte sich so aber auch gegen die weitaus älteren Gegner behaupten und schoss dank seiner Schlitz­oh­rig­keit Tor um Tor. Wäh­rend Shabani mitt­ler­weile in der Bezirks­liga zockt, zog es seinen Freund weiter.

Krämpfe nach ein paar Minuten

Erst zum FC Isma­ning in die Bay­ern­liga, dann zur SpVgg Unter­ha­ching, die bereits in der 3. Liga spielte. Ein erster Schritt in Rich­tung Pro­fitum. Und mög­li­cher­weise auch schon per­sön­liche End­sta­tion. Als der Nie­der­lechner beim ersten Trai­ning in Unter­ha­ching mit­machte, hatte er rund acht Kilo zu viel“, erin­nerte sich SpVgg-Prä­si­dent Manni Schwabl, ich sagte, dass ich eine Rüge von der Gemeinde bekommen würde, weil er den Rasen­platz kaputt macht.“ Und sein Sohn Markus, der damals eben­falls in Haching spielte, legte nach: Wir spielten sieben gegen sieben, und nach ein paar Minuten musste Flo das Trai­ning abbre­chen, weil er Krämpfe bekam.“