Die eine WM steht vor der Tür, die andere ist bereits in Planung: Die spanisch-portugiesische Bewerbung für 2030 will nun die Ukraine als Austragungsort miteinbeziehen. Ist das realistisch?
Schon vor zwei Jahren hatten Spanien und Portugal angekündigt, sich gemeinsam für die Austragung der WM 2030 zu bewerben. Nachdem ihre erste Bewerbung abgelehnt wurde und stattdessen Russland den Zuschlag für die WM 2018 bekam, sollte es unter dem Motto „Vamos 2030“ dieses Mal klappen.
In dieser Woche kam es dann noch einmal anders als gedacht: Andriy Pavelko, Präsident des ukrainischen Fußballverbandes, saß neben seinen Kollegen Fernando Gomes und Luis Rubiales vom spanischen und portugiesischen Verband, als diese ihre Bewerbung auf der Pressekonferenz in Nyon abermals untermauerten. Pavelko war nach Nyon zum Sitz der UEFA gereist, um die gemeinsame Kandidatur der drei Länder zu verkünden. Aus der iberischen Bewerbung ist eine europäische geworden. Die Uefa sagte sofort ihre volle Unterstützung zu.
Den Ukrainerinnen und Ukrainern soll es laut dem spanischen Verband als Hoffnungsquelle dienen. Die Bewerbung soll die „Einheit, Solidarität und Großzügigkeit des gesamten europäischen Fußballs“ demonstrieren und zwischen den Staaten Brücken bauen. Die Weltmeisterschaft in acht Jahren könne durch die Kraft des Fußballs zum Wiederaufbau des Landes beitragen, heißt es außerdem vom portugiesischem Verband. Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankt sich bei den Vertretern aus Spanien und Portugal für ihre Unterstützung, durch welche die Ukraine „bestehen, siegen und wieder aufgebaut werden“ wird.
Ursprünglich war geplant, dass von den 14 erforderlichen Stadien 3 in Portugal und 11 in Spanien sein sollten. Wie sich mit Hinzunahme der Ukraine die Verteilung ändern würde, ist noch nicht ausgefeilt. In der Mitteilung des spanischen Fußballverbandes wird jedoch klargestellt, dass Spanien und Portugal alle ihre Austragungsorte behalten würden. Eine Möglichkeit wäre, eine Gruppe komplett in der Ukraine spielen zu lassen. Mit diesen Fragen wird sich zukünftig das Koordinierungskomitee beschäftigen, welchem ab sofort auch Mitglieder der ukrainischen Delegation angehören.
Ob die Weltmeisterschaft in acht Jahren tatsächlich zu Teilen in der Ukraine stattfinden wird, legt die Fifa bei ihrem Kongress in zwei Jahren fest. Rund um die WM 2030 finden sich einige Konkurrenten, die das Jubiläumsturnier ebenfalls gerne austragen wollen. Zum Beispiel Uruguay, die zusammen mit Argentinien, Chile, Paraguay auch hundert Jahre nach der ersten WM gerne wieder Gastgeber wären. Auch das Vereinigte Königreich bereitet wohl gemeinsam mit Irland eine Bewerbung vor. Eine weitere Gruppe Mitbewerber sind Griechenland, Ägypten und Saudi-Arabien. Marokko möchte sich wohl ebenfalls bewerben, dann zum fünften Mal.
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