Ein großer Verteidiger beendet seine Karriere. Einer, dem man bei Dunkelheit lieber nicht begegnen will. Beziehungsweise einer, dem man auch bei Helligkeit nicht begegnen will: Martin Skrtel. Zieht die Schienbeinschoner hoch, salbt die Sprunggelenke ein oder springt einfach gleich am besten hoch!
Um diesen Mann geht es: Martin Skrtel. Im Alter von 37 Jahren hat der slowakische Innenverteidiger jetzt seine Karriere beendet. Aber wo fing die eigentlich an?
Als 16-Jähriger Bub beim slowakischen Erstligisten FK Trencin! Dort verbringt Skrtel seine ersten drei Profijahre. Danach geht es zu Zenit St. Petersburg. Wo er zwar noch nicht allzu gefährlich aussieht, die Blutsaugergrätsche beherrscht er aber schon in frühen Jahren. So wie hier 2007 gegen Kevin Kuranyi.
Nach Gewinn der russischen Meisterschaft 2007 und dem Uefa Cup 2008 folgt Skrtels Wechsel zum FC Liverpool. Beim Klub von der Anfield Road bieten sich seinen Blutgrätschen die ganz große Bühne. Die im Verlauf der Jahre auch große Stars zu spüren bekommen – so wie hier Samuel Eto’o.
Oder hier Cesc Fabregas.
Oder hier Clint Dempsey.
Oder hier Didier Drogba.
Ach, wie schön sie alle fliegen! Wie hier Gabriel Agbonlahor.
Skrtel auf seine harte Zweikampfführung zu reduzieren, wird ihm aber nicht gerecht. Er ist ein überaus guter Verteidiger. Und wird 2012 zum Liverpool-Spieler der Saison gewählt.
Weil wir jetzt auch nicht genau wissen, was in der Bildunterschrift noch zu erzählen ist, untermalen wir die Grätschen einfach mit Comic-Sprache: PARDAUZ!
KRAWUMMS!
BÄM!
BOOM!
Auch im slowakischen Nationaltrikot macht es all die Jahre über Pardauz, Krawumms und Bäm. In 106 Länderspielen erzielt Martin Skrtel sechs Tore. Er wird sogar vier Mal Fußballspieler des Jahres in der Slowakei!
Miroslav Klose hat Skrtels Spielstil am eigenen Leib erfahren.
Genauso Bernd Schneider.
Und Thomas Hitzlsperger.
Jürgen Klopp, der Skrtel ab 2015 und bis zum Sommer 2016 trainiert, findet den dezent tätowierten Slowaken auch nicht schlecht. Aufruhr gibt es, als Skrtel Klopp auf seinem Instagram Account auf slowakisch ein „Arschloch“ nennt – er entschuldigt sich dann später.
Mario Götze findet hier wahrscheinlich eher, dass Skrtel das Arschloch ist.
Was andere von ihm halten, ist Skrtel aber herzlich egal. Auch bei Fenerbahce ist es das. Dort flext er seine Gegner von 2016 bis 2019 weg.
Gegen Ibrahimovic kommt er hier zu spät.
2019 wechselt der Slowake dann zu Atalanta Bergamo. Dort macht er kein einziges Spiel, weil er die Italiener sofort in die Türkei zu Istanbul Basaksehir verlässt. Was ihm Gelegenheit gibt, in der Champions League auch gegen Mbappé eine Grätsche auszufahren. Der hatte ihm auf der Liste noch gefehlt – Check!
Bei Spartak Trnava in der Slowakei will Skrtel seine Karriere ausklingen lassen, muss sie aber aufgrund anhaltender Schmerzen vorzeitig beenden. Am 17. Mai 2022 verkündet er sein Karriereende. Seine Grätschen werden uns fehlen. Seinen Gegenspieler eher nicht.
Martin Skrtel – ein Mann, der auf dem Platz keine Gnade kannte. Wir sagen auf Wiedersehen und alles Gute!