Die Bundesliga ist zur spannungsfreien Zone geworden, schon nach dem achten Spieltag. Bei der Suche nach aufregenden Alternativen landen wir: ausgerechnet in England.
Manchmal lässt sich die ganze Wucht eines Sachverhalts in einer einzigen Zahl ausdrücken. In diesem Fall lautet sie: sieben. Sieben Punkte Vorsprung hat der FC Bayern, nachdem er Borussia Dortmund mit 5:1 gedemütigt hat (nachdem er Wolfsburg mit dem gleichen Ergebnis geschlagen und Leverkusen mit 3:0 aus dem Stadion gefegt hat). Sieben Punkte Vorsprung nach acht Spieltagen, das hat es in der Bundesliga noch nie gegeben. Und alle, wirklich alle wissen, was die Stunde geschlagen hat: Meisterschaft entschieden, wir freuen uns dann mal auf die Spielzeit 2016/17.
Zu einem funktionierenden Wettbewerb gehört nun mal auch Wettbewerb
In den letzten Jahren hatte sich ja allgemein die Sichtweise etabliert, dass die Bundesliga eine knorke Spielklasse ist: Viele Stehplätze, moderate Ticketpreise, prima Stimmung, und selbst bei der Fünfjahreswertung sieht es mittlerweile ganz ordentlich aus. Doch zu einem funktionierenden Wettbewerb gehört nun mal auch Wettbewerb – und zwar in Bezug auf das große Ganze und nicht nur bei der Frage, ob sich der VfL Wolfsburg oder Bayer Leverkusen für die Champions League qualifizieren wird.
In Großbuchstaben: ELF
Wenn man sich anschauen will, wie es anders geht, muss man über den Tellerrand schauen, in diesem Fall nach England. Ausgerechnet England, das mit seinem ausufernden Fußball-Kapitalismus und der fest zementierten Spitzengruppe seit Jahren als Schreckgespenst der Traditionalisten galt. Doch wenn man in der aktuellen Premier-League-Tabelle nach einem Team sucht, das sieben Punkte hinter Spitzenreiter Manchester City liegt, dann landet man auf Platz elf. In Großbuchstaben: ELF!