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Seite 2: Deepe Gespräche und große Geschäfte

Das kann natür­lich daran liegen, dass sie eben immer schnell auf so krasse“ Themen kommen, aber viel­leicht liegt es auch nur am Mindset“ von Mira Zuber, die aus der Ver­bin­dung mit ihrem Ehe­mann zu berichten weiß: Das sind wir eben beide, das macht’s ja eben aus, so richtig intel­li­gente Gespräche zu führen.“

Was groß­artig ist, denkt man sich, so ein Pod­cast ist ja ver­mut­lich wie ein toller Text, näm­lich dann gut, wenn er nütz­lich und unter­haltsam zugleich ist, und ist es nicht furchtbar nütz­lich, den intel­li­genten Gespräche einer erfolg­rei­chen Ehe auf die Spur zu kommen? Zumal einer Ehe von Men­schen öffent­li­chen Inter­esses? Die Neu­gier hat schließ­lich auch Durst. Und der Pod­cast-Stra­ßen­feger Paar­dio­logie“ von Erfolgs-Autorin Char­lotte Roche und ihrem Mann, Fernseh-Pro­du­zent Martin Keß, heimst damit schließ­lich auch gerade jede Menge Lob und Zuhörer ein.

Lob ist bei Spie­ler­frauen on air“ aller­dings so eine Sache. Auf der Seite char​table​.com“, einer Daten­bank für Pod­casts, bewerten zwei von drei Kom­men­taren mit nur einem von fünf Sternen und deut­li­cher Mei­nung: Unnö­tigster Pod­cast ever“ ist dort zu lesen oder aber Oh mein Gott – IST DAS SCHLECHT“. Son­der­lich viele Zuhörer haben die Spie­ler­frauen“ dann auch nicht. In den iTunes-Charts etwa müssen sie sich mit Rang 925 der meist­ge­hörten Pod­casts Deutsch­lands zufrieden geben, was ange­sichts von den immerhin 130.000 Insta­gram-Fol­lower der zwei wenig anmutet und womit sie 123 Plätze hinter Les Chemins de la phi­lo­so­phie“ liegen, einem Phi­lo­so­phie-Dis­kurs – auf fran­zö­sisch.

Deepe Gespräche und große Geschäfte

Aber zurück zu den intel­li­genten Gesprä­chen der Ehe­leute Zuber, denn diese, so erfährt der Zuhörer, finden nicht irgendwo statt, son­dern vor­zugs­weise im ganz beson­deren Ambi­ente, mithin eine Art Fuß­baller-Ant­wort auf das Zen. Frage Ina: Kannst Du vor dem auf Toi­lette gehen?“ Ant­wort Mira: Ja, das konnten wir schon nach ein paar Monaten, er hat mir das bei­gebracht (…), weil die besten Gespräche pas­sieren auf der Toi­lette, weil dann kann er nicht weg. Wann immer er auf der Toi­lette ist, du musst da rein, und dann erzählst du, weil er kann ja nicht weg, vor allem wenn das Geschäft dann groß ist. Ja ja, er hört Dir zu und will dass Du ver­schwin­dest aber Du hörst nicht auf zu reden.“

Toll. Oder um es mit Zen-Meister Sengcan, dem dritten Patri­arch des Chan, zu sagen: Wenn unser Geist die Ruhe findet, ver­schwindet er von selbst.“

Ruhe, die wünscht man sich auch als Zuhörer von Spie­ler­frauen on Air“, aber es ist dann doch wie mit dem berühmten Unfall, von dem man nicht die Augen lassen will, nur dass es in diesem Fall die Ohren und die Fas­sungs­lo­sig­keit sind. Denn es kommt noch schlimmer.