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Ein kurzes Zuspiel von Wayne Rooney im Mit­tel­feld. Ball­an­nahme mit links, noch einmal vor­ge­legt mit rechts. Und dann ein satter Voll­spann­schuss, der sich über Hugo Lloris hinweg ins lange Eck senkt. Vieles war anders am 18. November 2015, als Dele Alli sein Län­der­spiel­debüt mit einem Traumtor gegen Frank­reich im Wem­bley-Sta­dion fei­erte.

Eine Ent­schei­dung

Rooney war immer noch Kapitän der eng­li­schen Natio­nal­mann­schaft und über der Rücken­nummer des damals 19-jäh­rigen Alli stand sein offi­zi­eller Nach­name. Mitt­ler­weile steht dort ein­fach nur Dele“. Ich musste diese Ent­schei­dung treffen“, lautet seine wort­karge Erklä­rung für die Wech­sel­spiele auf der Rück­seite seines Tri­kots.

Der Mit­tel­feld­mann von Tot­tenham Hot­spur hat keinen Kon­takt mehr zu seinen leib­li­chen Eltern, die sich immer wieder in der eng­li­schen Bou­le­vard­presse zu Wort melden und seine Auf­merk­sam­keit suchen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Dele Alli keine Familie hat. Sie heißt eben nur anders: Alli, der beim eng­li­schen Viert­li­gisten Milton Keynes Dons aus­ge­bildet wurde, zog als 13-Jäh­riger bei der Familie seines Mit­spie­lers Harry Hick­ford ein. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so gut war wie er“, schwärmt sein ehe­ma­liger Team­kol­lege und heu­tiger Mit­be­wohner von Allis ein­zig­ar­tigen Fähig­keiten.

Drei Geschwister und eine alko­hol­kranke Mutter

Im Hause Hick­ford erhielt er die drin­gend benö­tigte Sta­bi­lität, um sich aufs Fuß­ball­spielen zu kon­zen­trieren. Gerade recht­zeitig, denn ich habe mich mit den fal­schen Leuten rum­ge­trieben und war auf keinem guten Weg“, erzählt der Sohn eines Nige­ria­ners von seiner schwie­rigen Jugend. Die Eltern trennten sich als er noch klein war. Mal lebte Alli mit seinem Vater in Nigeria, mal in den Ver­ei­nigten Staaten. Dann kehrte er wieder zu seiner Mutter nach Eng­land zurück, die noch drei wei­tere Kinder von jeweils unter­schied­li­chen Män­nern großzog und mit Alko­hol­pro­blemen zu kämpfen hatte.