Der Kampf um die Meisterschaft war nicht nur hierzulande langweilig. Warum Deutschland in Europa dennoch eine Sonderstellung einnimmt, weiß das DID-Powerranking.
Das Experiment DID POWER RANKING geht auf die Zielgerade. In England und Deutschland wird nur noch das Pokalfinale gespielt, in Spanien, Italien und Frankreich freuen sich die Fans auf den letzten Spieltag einer langen Saison. In Europa folgt bereits heute das Europa-League-Finale zwischen den DID-Langweilern Atletico und Olympique de Marseille, und nächsten Samstag den Höhepunkt jeder Saison bis 2021: Das Champions-League-Finale. Danach folgt die FIFA KLUB-WM.
Zeit für ein Fazit also: Wenn Sie bis hierhin mitgelesen haben, kann ich Ihnen nur gratulieren. Sie waren dabei auf der großen Reise durch die Ligen Europas. Sie haben das große Bild stets im Blick behalten, und dabei den Zerfall der Bundesliga mit Kopfschütteln begleitet.
Dominanz ist nicht das Problem?
Dominanz, sagen die, die es verteidigen müssen, ist nicht das Problem der Bundesliga, es ist das Problem der europäischen Topligen. Das mag sein: In England, in Spanien, in Frankreich und in Deutschland stehen die Meister seit Wochen fest. In Italien gab es kurze Momente eines Zweikampfs, doch am Ende konnte auch dort Juventus von Sarris Napoli nicht gestoppt werden.
Was also unterscheidet die Bundesliga von den restlichen Ligen? Ein kurzer Blick aufs DID POWER RANKING genügt. Sie ist nur mit einem Team in den Top 20 vertreten. Mit Schalke 04, Borussia Dortmund, Bayer 04 Leverkusen, Hoffenheim und dem Leipziger Laborklub folgen gleich fünf Teams auf den Rängen dahinter.
Nirgendwo ist der Abstand zwischen den ersten Plätzen so groß
Am Ende der Saison werden in den DID TOP 20 neben den Bayern sechs Teams aus England, fünf aus Spanien und je vier aus Italien und Frankreich vertreten sein. Nirgendwo ist der Abstand zwischen den ersten Plätzen so groß.
Das zeigt sich auch an anderen Zahlen: Nur den Bayern gelang es in der Bundesliga im Schnitt nur ein Tor oder weniger zu kassieren, und nur den Bayern gelang es mehr als zwei Treffer pro Spiel zu erzielen. In Spanien könnten 4 Teams unter einem Gegentor pro Spiel bleiben, erzielten Barcelona und Real mehr als zwei Treffer im Schnitt. Nicht anders sieht es in England (Fünf Teams unter oder gleich ein Gegentor, zwei Teams über zwei Treffer), Italien (4 plus 3) und Frankreich (2 plus 4) aus.
Immerhin kamen in keiner der anderen Ligen mehr Zuschauer, und immerhin scheint die Bundesliga nach einem Jahr Pause wieder die torreichste Liga der Top 5‑Ligen zu werden.
Was aber die oben genannten Zahlen für die Zukunft bedeuten, und warum es das Experiment DID POWER RANKING überhaupt gibt, verrate ich im letzten Ranking nach dem Champions-League-Finale.
Der beste Angriff: Paris Saint-Germain (DID #2 / 2.92 Treffer pro Spiel); Manchester City (1÷2.79); Bayern München (3÷2.71)
Die beste Abwehr: Atletico (12 / 0.54 Gegentreffer pro Spiel); Juventus (5÷0.62); Manchester City (1÷0.71)
Scheunentor: Benevento (98÷2.24 Gegentore pro Spiel); 1.FC Köln (94÷2.06); Hellas Verona (95÷2.05)
Ohne Sturm: Las Palmas (96÷0.62 Tore pro Spiel), Malaga (97÷0.65), SM Caen (75÷0.73)
Tolle Unterhaltung: Dijon FCO (53/EF: 58.38); Real Sociedad (33÷55.97); Rasenballsport Leipzig (30÷54.63)
Langweiliger wird es nicht: Atletico (12/EF: 26.55); Getafe(39/28.37); Montpellier Herault SC (46÷28.91)
Toreschnitt: Bundesliga 2.79 (+0.04); Ligue 1 2.71 (+0.02); La Liga 2.69 (+0.06); Serie A 2.67 (-0.02); Premier League 2.68 (-0.00)
Tore insgesamt: 4859 Tore in 1796 Spielen. Davon 810 Heimsiege, 443 Unentschieden, 543 Auswärtssiege. Die Heimteams erzielten im Schnitt 1.528 Tore (+0.013), die Auswärtsteams 1.179 (+0.006). Gesamt: 2.707 Tore (+0.019) pro Spiel.