Am Sonntag könnte Schalke nach 25 sieglosen Spielen mal wieder gewinnen – gegen Leverkusen. Dabei zeigen Zahlen aus diesem Jahrhundert: Die Schalker Schreckensbilanz wurde in den Top-5-Ligen mehrfach überboten. Schlimmer geht also wirklich immer.
Gerade frisch in La Liga aufgestiegen, musste der CA Osasuna am Ende der Spielzeit schon wieder runter in die Segunda Division. Dabei dürften die 21 sieglosen Spiele vom 9. Spieltag (1:2 gegen Betis Sevilla) bis zum 29. Spieltag (1:2 gegen Athletic Bilbao) durchaus eine Rolle gespielt haben. Am Ende wurde der Verein aus Pamplona mit 22 Punkten Vorletzter – hinter sich lassen konnte man dabei immerhin den FC Granada. Den Trainer wechselte CA Osasuna in der Saison mehrfach: Aufstiegscoach Enrique Martín musste am 7. November 2016 seinen Hut nehmen. Auf ihn folgte Joaquin Caparros, der sieben von sieben Partien verlor und schon am 5. Januar 2017 wieder entlassen wurde. Beendet wurde die Sieglosserie unter dem auf Caparros folgenden, serbischen Trainer Petar Vasilijevic und einem 1:0 gegen Deportivo Alavés am 30. Spieltag.
Vom 11. Spieltag bis zum 31. Spieltag der Saison 2011/12 konnten die Pfälzer nicht gewinnen. Der anhaltende Misserfolg brachte personelle Änderungen mit sich: So gab es im Winter mehrere Neuzugänge, wie den von Bremen ausgeliehenen Sandro Wagner (Foto). Auch auf dem Trainerstuhl gab es einen Wechsel: Marco Kurz wurde am 26. Spieltag nach einem 1:4 gegen Schalke entlassen, auf ihn folgte Hoffnungsträger Krassimir Balakov, mit dem der vierfache deutsche Meister zwar immerhin am 32. Spieltag noch einmal gewinnen konnte (2:1 gegen Hertha BSC), aber am Ende als abgeschlagener Tabellenletzter aus der 1. Liga abstieg.
Vom 11.09.2016 bis 12.02.2017 gewann der Verein aus den Abruzzen kein Ligaspiel – da verwundert es kaum, dass Delfino Pescara am Ende der Saison Letzter der Serie A wurde. Coach Massimo Oddo (Foto), der Pescara erst in der Vorsaison zum Aufstieg gecoacht hatte, wurde am 14. Februar nach einer 5:3 Niederlage gegen den FC Turin entlassen. Kaum war Oddo weg, da gewann Pescara wieder – und nicht zu knapp: 5:0 hieß es am 25. Spieltag gegen den Genua CFC, die Sieglosserie war beendet. Aber auch Neu-Coach Zdeněk Zeman konnte den Abstieg nicht verhindert.
Diese Sieglosserie ist alleine schon deswegen erstaunlich, da sie eben nicht zu einem Abstieg führte: Beginnend mit dem 29. Spieltag der Saison 2004/05 gewann der damalige Aufsteiger Cagliari Calcio kein Spiel mehr. Erst am 13. Spieltag der Folgesaison konnten die Sardinier mal wieder gewinnen – und zwar durch ein 2:0 gegen Sampdoria Genua. Trotzdem schaffte es Cagliari einmal auf den 12., einmal auf den 14. Platz.
Der Club aus dem südfranzösischen Arles hatte am Ende der Saison 2010/11 lediglich 20 Punkte auf dem Konto. Kein Wunder, blieb der Aufsteiger doch vom 13. bis zum einschließlich 35. Spieltag ohne Sieg. Bereits nach dem 14. Spieltag – also als die Sieglosserie quasi erst gestartet hatte – löste übrigens ein gewisser Angelos Charisteas seinen Vertrag beim AC Arles-Avignon auf. Er kam zu Saisonbeginn und absolvierte lediglich 6 Spiele (0 Tore). In der hier zu sehenden Spielszene nimmt Gervinho vom späteren Meister OSC Lille gerade die Hintermannschaft von Arles-Avignon auseinander. Das Spiel am 33. Spieltag endet 5:0, Gervinho trifft doppelt.
Lief die Saison 2014/15 an sich noch gut – ein gewisser Luca Toni (Foto) schoss 22 Tore für Hellas Verona und wurde gemeinsam mit Mauro Icardi Torschützenkönig der Serie A –, war die Spielzeit 2015/16 für Hellas ein Fiasko, das mit dem letzten Tabellenplatz und folgerichtig mit dem Abstieg endete. Der ehemalige italienische Meister konnte bis einschließlich dem 22. Spieltag keinen Sieg einfahren und erreichte am Ende gerade mal 22 Punkte. Selbst ein Knipser wie Luca Toni erzielte in der Abstiegssaison nur noch 6 Tore bei 23 Einsätzen für Hellas.
Seit dem 18. Spieltag der Saison 2019/20 – es war eine 2:0‑Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach – konnte Schalke im deutschen Oberhaus kein Spiel mehr gewinnen. Zu Buche stehen seither nicht nur ein Trainerwechsel (David Wagner wurde durch Manuel Baum ersetzt), sondern auch der ein oder andere Transfer. Zuletzt suspendierte der Verein mit Amine Harit, und Nabil Bentaleb frühere Leistungsträger, mit Vedad Ibisevic wurde zudem ein hoffnungsvoller Neuzugang bereits freigestellt. Am Wochenende strafte dann ausgerechnet Mönchengladbach die Knappen mit 4:1 ab. Oscar Wendt (Mitte) traf, Mark Uth (rechts) bereitete immerhin den einzigen Schalker Treffer vor.
Eine Serie, die sich über mehrere Saisons spannt: In der Spielzeit 2002/03 schien Perugia gar nicht so schlecht zu sein und konnte beeindruckende Siege gegen Serie A‑Topclubs einfahren, unter anderem ein 4:1 gegen Inter Mailand. Dennoch blieb der Club die letzten fünf Spiele sieglos. Doch die Folgesaison verlief noch schwieriger für den Club, was unter anderem auch dem öffentlichen Auftreten des damaligen Clubchefs Luciano Gaucci geschuldet war. So versuchte er sich in PR-Stunts, indem er den Sohn des damaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi, Al-Saadi, unter Vertrag nahm oder den Serie A‑Schiedsrichtern öffentlich vorwarf, sie würden Perugia mit aller Kraft in die Abstiegszone bringen wollen. Im italienischen Oberhaus konnte Perugia erst wieder Ende Februar 2004 gewinnen, mit einem 4:2 gegen den FC Bologna am 23. Spieltag. Übrigens im Bild zu sehen: Perugias Fabiano im Duell mit Carsten Jancker, damals im Trikot von Udine.
13 Punkte und der letzte Tabellenplatz standen für Ancona am Ende dieser Saison zu Buche. Und das hatte seine Gründe: Zwischen September und April blieb das Team sieglos; Ancona verschliss in der Saison zudem drei Trainer, die allesamt nie wirklich die Wende einleiten konnten.
Eine Saison der Negativrekorde: Schon am 29. März stand für Derby County der Abstieg fest (Rekord!), am Ende sammelte Derby County gar nur 11 Punkte – historischer Tiefstwert seit Einführung der 3‑Punkte-Regel in der Premier League. Auch die Premier-League-Rekorde für die Niederlagen (29), die wenigsten Tore (20) und die meisten Gegentore (89) konnte Derby County in dieser Saison knacken.