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Diese Ver­stei­ge­rung ließ Samm­ler­herzen höher schlagen: Der große Pelé hatte ein Match­worn-Trikot aus seiner Zeit bei Cosmos New York bei­gesteuert. Sein argen­ti­ni­scher Intim­feind Diego Armando Mara­dona war­tete mit einem Ori­ginal-Shirt aus alten Tagen bei den Argen­tinos Juniors auf. Auch ein Trikot von Eng­lands 66er-WM-Kapitän Bobby Moore, getragen wäh­rend des Tur­niers, kam unter den Hammer. Und auch Faus­tino Asprilla, Jordi Cruyff, Zine­dine Zidane und Mario Kempes hatten ihre Andenken­kisten durch­stö­bert und Stücke von aller­größtem nost­al­gi­schen Wert zur Ver­fü­gung gestellt.

Hier ging es nicht bloß um irgend­einen guten Zweck. Es ging um einen von ihnen, einen Großen des Welt­fuß­balls: José Luis Brown aus Ran­chos, unweit von Buenos Aires, war 1986 eine der prä­genden Figuren in Argen­ti­niens zweiter und bis­lang letzter Welt­meister-Mann­schaft. Heute dagegen ist der 62-Jäh­rige ein Pfle­ge­fall der höchsten Stufe: Alz­heimer. Demenz. Der Erlös der Ver­stei­ge­rung soll Browns Ange­hö­rigen helfen, die immensen Kosten für die medi­zi­ni­sche Betreuung zu decken. Zumin­dest so viel, da waren sich alle Spender einig, müsse man tun für diesen außer­ge­wöhn­li­chen Fuß­baller und Men­schen.

Das wich­tigste Tor seiner Kar­riere? Gegen Deutsch­land!

Ohne José Luis Brown hätten wir die Welt­meis­ter­schaft 1986 nie und nimmer gewinnen können“, attes­tierte Mara­dona. Und das ist keine Lob­hu­delei. Eigent­lich als Ersatz­mann für den 1978er-Welt­meister Daniel Pas­s­a­rella nomi­niert, absol­vierte der nach einer Knie­b­lessur ver­eins­lose José Luis Brown alle sieben Par­tien auf Argen­ti­niens Weg zum Titel. Mehr noch: El Tata“ war die gute Seele der Mann­schaft. Er griff mäßi­gend ein, wenn Mara­dona eska­lierte. Er hörte geduldig zu, wenn die Ersatz­spieler ihr Leid klagten. 

Außerdem erzielte José Luis Brown bei jener WM in Mexiko ein Tor. Es war das ein­zige in seiner gesamten Län­der­spiel­kar­riere (36 Ein­sätze). Und es war das viel­leicht wich­tigste im Tur­nier­ver­lauf. Die 23. Minute im End­spiel gegen Deutsch­land (3:2): Frei­stoß­flanke Jorge Bur­ruchaga. Von rechts. Toni Schu­ma­cher, in Gelb, taucht unter dem Ball her, und am langen Pfosten steigt Brown am höchsten. Tor, 1:0. Ein Wir­kungs­treffer gegen die als äußerst defen­siv­stark gel­tenden ale­man­ni­schen Panzer“. Brown stürmt jubelnd davon, rutscht auf Knien in Rich­tung Eck­fahne und greift sich mit beiden Händen an die Stirn. Als könne er sein Glück gar nicht fassen.