Arda Turan kehrt zu seinem Jugendklub Galatasaray zurück. Dort erhält er angeblich einen Vertrag, der ausschließlich auf Boni beruht. So sichert sich der türkische Rekordmeister gegen erneute Ausraster ab. Denn davon gab es in Turans Karriere wahrlich genug.
So jung, so unschuldig: Aus der Jugend von Galatasaray wird Arda Turan ein halbes Jahr ausgeliehen, ehe er bei seinem Heimatklub durchstartet. In seiner ersten Saison 2006/07 wird er prompt zum besten jungen Spieler gekürt.
Mit 19 Jahren debütiert Turan für die türkische Nationalmannschaft. Auch dort weiß er zu überzeugen. Die Leistungen zogen nicht nur Diego die Schuhe aus.
Unter dem deutschen Trainer Karl-Heinz Feldkamp hat Arda, wie er in der Türkei genannt wird, sichtlich Spaß.
Der Erfolg gibt ihm recht: Arda Turan kommt in der Saison 2007/08 auf sieben Tore und 14 Vorlagen.
Am Ende bejubelt Turan mit Galatasaray den Meistertitel.
In dieser Zeit erarbeitet sich Turan auch in der Nationalmannschaft den nötigen Respekt. Furchtlos baut er sich vor Erik „Panzer“ Hagen auf.
Bei der Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz 2008 erlebt Turan auch die erfolgreichste Zeit in der Nationalmannschaft. In der Vorrunde macht er mit Toren gegen Gastgeber Schweiz und Tschechien auf sich aufmerksam.
Die Türkei schaltet im Viertelfinale Kroatien im Elfmeterschießen aus und marschiert ins Halbfinale. Dort wartet Deutschland.
Dort fehlt Arda Turan gelbgesperrt. Nach einem knappen Spiel trifft Philipp Lahm kurz vor Schluss zum 3:2.
Bei ihrer Rückkehr nach Istanbul wird die Nationalmannschaft für ihren Einzug ins Halbfinale frenetisch empfangen.
Bei Galatasaray wird Turan Kapitän und spielt in der Europa League gegen den Hamburger SV und Joris Mathijsen.
Im darauffolgenden Jahr enttäuscht die Mannschaft auf ganzer Linie. Unter anderem auch Arda Turan. Fans und Medien werfen ihm Lustlosigkeit vor.
Eine Veränderung muss her. Der Kapitän verlässt Galatasaray und wird von den Fans verabschiedet.
Für 13 Millionen Euro wechselt er zu Atletico Madrid.
Fortan bejubelt er seine Tore gemeinsam mit Diego Costa, Falcao und Diego Forlan.
In seiner ersten Saison gewinnt er prompt die Europa League und danach den Europäischen Supercup.
Im Rausch des Erfolges lässt sich Turan gehen – zumindest seine Frisur.
Allerdings nicht lange. 2013 verlängert er in Madrid und zieht in der darauffolgenden Saison ins Finale der Champions League ein. Turan erzielt im Halbfinale gegen Chelsea das erlösende 3:1.
Im Champions-League-Finale allerdings müssen sich Arda Turan und seine Kollegen dem Stadtrivalen Real geschlagen geben.
Zur Saison 2015/16 wechselt er dann zum FC Barcelona. Mit einer Ablösesumme von 34 Millionen Euro ist er bis heute der teuerste türkische Spieler aller Zeiten.
Fast logischerweise wird Arda Turan dann auch Kapitän der Nationalmannschaft. Bei der EM 2016 scheidet die Türkei allerdings in der Gruppenphase aus.
In Barcelona kommt Turan in 55 Spielen auf 26 Torbeteiligungen (11 Tore/15 Vorlagen). So richtig glücklich wird er allerdings nicht.
Und auch in der Nationalmannschaft läuft es nicht rund. Nach einem verbalen und körperlichen Angriff auf einen Journalisten wird Turan im Frühjahr 2017 aus der Nationalmannschaft suspendiert. Kurz darauf erklärt er seinen Rücktritt.
Wenige Monate später kommt es mit dem neuen Trainer Mircea Lucescu zu einer Aussprache. Turan macht noch einmal drei Partien und damit die 100 Länderspiele voll.
2018 kehrt Turan zurück in seine Heimat und läuft fortan für Istanbul Basaksehir auf. Barcelona leiht den mittlerweile 31-Jährigen an den Bosporus aus.
Dort geht Turan im Mai 2018 auf das Schiedsrichtergespann los. Er erhält eine Geldstrafe von 7.600 Euro und wird für rekordverdächtige 16 Spiele gesperrt.
Nicht einmal ein halbes Jahr später, im Oktober 2018, dreht Turan auch außerhalb des Platzes durch. Er gerät in eine Schlägerei mit dem Popsänger Berkay Sahin und dessen Freundin. Dafür wird er wegen illegalen Waffenbesitzes, Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Körperverletzung zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren, acht Monaten und 15 Tagen verurteilt.
Zwar kommt Turan in der Hinrunde der Meistersaison noch neunmal zum Einsatz, allerdings löst Basaksehir im Januar 2020 den Vertrag auf. Arda Turan geht auch nicht mehr zurück nach Barcelona, sondern hält sich privat fit.
Bei Galatasaray erhält Turan einen Vertrag ohne festes Grundgehalt. Der 33-Jährige soll türkischen Berichten zufolge pro Spiel über 90 Minuten 15.000 Euro bekommen.