Panama und Island sind erstmals bei einer WM-Endrunde vertreten. Herzlichen Glückwunsch, möchte man meinen. Diese fünf historischen WM-Debüts zeigen, wie es laufen kann.
Kanada 1986
Wenn man eines über dieses Team sagen kann, dann das: es war ein bunter Haufen. Da war zum Beispiel Randy Samuel, gebürtig aus Trinidad und Tobago, dessen Karriere 1983 bei den Edmonton Eagles begann. Dann zog es ihn zum PSV Eindhoven. Als kanadischen Nationalspieler. Oder Igor Vrablic, einem gebürtigen Tscheslowaken, aufgewachsen im Großraum Ontario und für den belgischen Verein Seraing spielend. Der Verband nahm, was er kriegen konnte. Und qualifizierte sich für die Endrunde vor allem deshalb, weil Jamaika zurückzog. Dort verlor die Mannschaft alle drei Spiele, erzielte nicht ein Tor und wart nie wieder bei einer Weltmeisterschaft gesehen. Nicht einmal unter Holger Osieck, dem Co-Trainer von Kaisers Gnaden bei der WM 1990, der den Kanadiern zwischen 1998 und 2003 als Head-Coach vorstand. Ziemlich mau für das immerhin zweitgrößte Flächenland der Erde.
Jamaika 1998
„In Jamaika ist der 16. November 1997 historisch. An dem Tag wurde keine Gewalttat in Jamaika gemeldet – eine erstaunliche Statistik für ein Land, das eine der höchsten Mordraten der Welt aufweist. An dem Tag qualifizierte sich die jamaikanische Fußballnationalmannschaft, bekannt als die ›Reggae Boyz‹, für die WM 1998“, schreibt der TV-Sender „arte“ in der Einleitung zum Film „Reggae Boyz – Jamaikas Traum von der WM“. Doch dann folgte schnell Ernüchterung. Gegen Kroatien (1:3) und Argentinien (0:5) gibt es gehörig auf die Mütze. Das 2:1 im letzten Gruppenspiel gegen Japan ist nur noch Ergebniskosmetik. Immerhin der zweifache Torschütze Theodore Whitmore profitiert vom WM-Auftritt – nach ihm wird später eine Apfel-Sorte benannt.