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Seite 2: Wie RB Leipzig auf die Anschuldigungen reagiert

In einer ersten Stel­lung­nahme ant­wor­tete RB Leipzig fol­gen­der­maßen: Der Sicher­heits­dienst war ange­halten, Per­so­nen­gruppen gemäß den Hand­lungs­emp­feh­lungen des Robert-Koch-Insti­tuts aus poten­ti­ellen Risi­ko­ge­bieten ver­stärkt zu kon­trol­lieren.“ Japan gehört der­zeit nicht zu diesen Risi­ko­ge­bieten. Es gibt ledig­lich eine stren­gere Über­wa­chung von Rei­senden, die aus dem Land kommen.

Der Geschäfts­führer der Sicher­heits­firma, die die Spiele von RB Leipzig betreut, gibt sich am Telefon schmal­lippig. Auf mehr­fache Nach­frage sagt er: Natür­lich haben wir Anwei­sungen bekommen, aber wir dürfen dazu nichts sagen.“ Dann ver­weist er auf die Medi­en­ab­tei­lung des Ver­eins.

Hys­terie – oder mehr?

Die Pres­se­spre­cherin des Clubs hin­gegen ver­weist auf zwei Pres­se­mit­tei­lungen, die noch am Mon­tag­abend ver­öf­fent­licht worden sind. Man habe die betrof­fene Gruppe bereits per­sön­lich getroffen, ein­ge­laden und sich noch einmal auf­richtig für die Gescheh­nisse ent­schul­digt. Ras­sismus sei dem­nach nach nie im Spiel gewesen. Viel­mehr sei es im Zuge der all­ge­meinen Corona-Hys­terie zu einer Fehl­ein­schät­zung des Sicher­heits­dienstes gekommen. Auch die Orga­ni­sa­toren der japa­ni­schen Besu­cher­gruppe sehen den Grund für den Vor­fall in der Corona-Hys­terie und werden in der Stel­lung­nahme fol­gen­der­maßen zitiert: Uns war zu jeder Zeit bewusst, dass es hier um die Ver­un­si­che­rung auf­grund des Corona-Virus ging und nichts Anderes.“

Auf die Frage, warum unter 40 000 Besu­chern gerade diese Gruppe aus­ge­wählt wurde, ver­weist der Verein eben­falls auf die Pres­se­mit­tei­lung. Den Ein­wand, dass eine Gruppe Ita­liener wahr­schein­lich nicht kon­trol­liert oder zum Ver­lassen des Sta­dions auf­ge­for­dert worden wäre, wertet die Pres­se­spre­cherin als Hypo­these, die man nicht ver­folgen könne. Selbst der unge­wollten Repro­duk­tion ras­sis­ti­scher Ste­reo­type durch Bediens­tete von RB Leipzig möchte sie nicht zustimmen.

Wei­terer Vor­fall

Offen­sicht­lich war das Gesche­hene zumin­dest für einige so ein­schnei­dend, dass 15 Frauen der Muko­gawa Frau­en­uni­ver­sität zwi­schen­zeit­lich ent­schieden, Leipzig vor­zeitig ver­lassen zu wollen. Nach Aus­sagen von Dr. Chris­tian Hart­mann seien sie von dem Vor­fall betroffen und scho­ckiert gewesen. Nach wei­teren Gesprä­chen am Mon­tag­abend und am Dienstag sowie der mehr­fa­chen Ent­schul­di­gung des Clubs, konnten sie umge­stimmt werden.

Dies ist aller­dings nicht der ein­zige Fall gewesen, bei dem Besu­cher auf­grund ihrer mut­maß­li­chen Her­kunft der Zugang zu einem Spiel von RB Leipzig ver­wehrt wurden. Laut Augen­zeu­gen­be­richten, die 11FREUNDE vor­liegen, wurden Mit­glie­dern der japa­ni­schen Stu­die­ren­den­gruppe am 29. Februar auch der Zutritt zum U19-Spiel zwi­schen RB und Union Berlin ver­wehrt. Laut einem von meh­reren Berichten habe RB-Sicher­heits­chef Uwe Mat­thias den Besu­chern nach kurzem Gespräch per­sön­lich den Zugang zum Platz am Cot­taweg ver­wehrt.

Ihre Tweets zu den Vor­fällen haben die Japaner mitt­ler­weile gelöscht.