Mit einem Heimspiel gegen Lille startet Ajax Amsterdam heute in die Champions League, beste Atmosphäre garantiert. Zum Auswärtsspiel bei Chelsea könnte das jedoch anders aussehen: Nur ein kleiner Teil der Ajax-Fans darf in London ins Stadion.
Zu den Vorkommnissen sagte der für das Spiel zuständige Polizist Louis Smith: „Dieses Verhalten ist komplett inakzeptabel. Wir werden mit aller Härte gegen die Verantwortlichen vorgehen.“ Kurze Zeit später wurden vier niederländische Fans zu einer 20-wöchigen Gefängnisstrafe und einem sechsjährigen Stadionverbot verurteilt.
Die Stadt schlägt zurück
Die damaligen Verfehlungen seiner Anhänger bekommt Ajax nun zu spüren. Wie der Verein mitteilte, wird nur 833 Zuschauern der Zutritt zur Stamford Bridge gestattet. Das sei so von der Stadt London beschlossen und dem Verein mitgeteilt worden. Als Grund wurden „die von Ajax-Anhängern ausgelösten Unruhen in Europa im Allgemeinen und in Großbritannien im Besonderen“ genannt. Ein Statement der Stadt London, die es leid ist, als Schauplatz von Randalen und Szenekämpfen zu dienen.
Auf Twitter reagieren die meisten, die zu Ajax halten, mit Unverständnis. Herjan Pullen, aktiv in der Supportersvereniging Ajax und im Football-Supporters-Europe-Committee, twitterte in Richtung Stadt und Polizei London: „Am 5. November spielt mein Lieblingsklub in London. Leider können einige meiner Freunde keine Karte für das Stadion bekommen. Habt ihr einen Vorschlag, wo ich mit 4.000 anderen Freunden Fußball schauen kann?“ Viele Anhänger hätten schon Flugtickets und Hotelunterkünfte gebucht, werden also trotzdem in der Stadt sein – und aufgrund der mangelnden Tickets sicher nicht besser gelaunt sein als im April.
Auch in London selbst wird die Entscheidung kritisch betrachtet. Der von Chelsea-Fans betreute Blog chelsea-news.co kommentierte die Beschränkung der Tickets als „lächerliches Kontingent“. Weiter positioniert man sich gegen Kollateralstrafen: „Wir verstehen die Beschränkungen, die dem Klub auferlegt werden. Aber es ist traurig zu sehen, dass ein Großteil für die Verfehlungen Weniger verantwortlich gemacht wird. Wir hätten gerne Tausende gesehen, die von Amsterdam nach London reisen.“
Das wäre dann der Rahmen, den das Spiel verdient hätte.