Sensationell stehen die Sportfreunde Lotte nach einem Sieg über 1860 München im Viertelfinale des DFB-Pokals. Dabei stand das Spiel auf der Kippe. Wir sprachen mit Obmann Manfred Wilke über einen ereignisreichen Tag.
Manfred Wilke, es ist Donnerstagvormittag. Befinden Sie sich noch im Freudentaumel oder hat Sie der Alltag schon wieder eingeholt?
Wir sitzen hier im Büro und müssen die Lizenz für die dritte Liga vorbereiten. Für den Fall der Fälle auch die Lizenz zur zweiten Liga. Am Samstag kommt schon Holstein Kiel, dann wartet der Westfalenpokal und in drei Wochen kommt Borussia Dortmund. Sie sehen, wir haben zu tun.
Es waren verrückte 24 Stunden für die SF Lotte. Wie groß wurden Ihre Augen, als Sie gestern den Platz mit Schnee bedeckt sahen?
Die Überraschung hielt sich in Grenzen, es begann ja bereits am Vorabend auf Minustemperaturen zu fallen und zu schneien. Da hatten wir im ersten Moment kaum Hoffnung und dachten eigentlich, dass wir am ehesten auf dem Schnee spielen könnten. Als der Schiedsrichter zur Platzbegehung kam, war dann klar, dass wir räumen müssen.
Und das ganze Dorf kam zusammen.
Es kamen vor allem viele junge Leute, die wir über die sozialen Medien erreicht hatten. Und das hat uns enorm gefreut. Wie sagt man: Wenn zwei sich freuen, dann ist es doppelte Freude.
War das Spiel denn wirklich in Gefahr?
Auf jeden Fall. In den ersten Stunden war nicht abzusehen, ob wir es schaffen. Erst zum Nachmittag hat sich die Lage beruhigt. Hätten wir erst heute Abend gespielt, wäre der Platz komplett zugefroren und ein Spiel unmöglich. Und am Dienstagabend hätten wir in das Schneechaos hineingespielt. So muss man sagen, dass wir sogar ganz viel Glück hatten.
Der Platz sah trotzdem nicht astrein aus. Waren Sie denn zufrieden?
Ja, wir hatten schon deutlich schlechtere Platzbedingungen. Unter diesen Umständen können wir mit dem Rasen voll zufrieden sein.