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Seite 2: Viele Klubs verschleudern ihr Potenzial

4. Ham­burg hatte den rich­tigen Gegner zur rich­tigen Zeit
Vor einer Woche war der HSV prak­tisch abge­stiegen. Spötter dis­ku­tierten eigent­lich nur noch die Frage, welche sinn­volle Anschluss­ver­wen­dung es für Bun­des­liga-Uhr, Dino Herr­mann und Urge­stein Uwe Seeler geben könnte. Nun hat sich der Ham­burger SV aus eigener Kraft aus dem Sumpf gezogen, und das mit einer gar nicht mal so schlechten Leis­tung. Spie­le­risch machte Lab­ba­dias Elf gegen Schalke einen Quan­ten­sprung im Ver­gleich zum Keller­gipfel gegen Stutt­gart in der Vor­woche. Das Mit­tel­feld-Trio Mar­celo Diaz, Gojko Kacar und Lewis Holtby ver­suchte auf der Ziel­ge­rade sogar etwas für den HSV in dieser Saison gänz­lich Neues: Die Achse kom­bi­nierte mit dem Ball!

Wer hin­gegen ange­sichts der unter­ir­di­schen Schalker Leis­tung Wett­be­werbs­ver­zer­rung wit­tert, beweist nur eins: dass er in letzter Zeit nicht viele Schalker Spiele gesehen hat. Die erste Halb­zeit, in der Schalke sich ein­zige auf das Ver­tei­digen besann, war noch halb­wegs anständig. Sobald es für die Königs­blauen aber nach der Ham­burger Füh­rung darum ging, selber ein Tor zu schießen (oder auch nur einen Funken Tor­ge­fahr zu erzeugen) war Schalke erneut über­for­dert. Und das trotz neuem 4 – 3‑3-System. Somit ret­tete sich der HSV zwar über­ra­schend, aber ange­sichts der guten Leis­tung nicht unver­dient in die Rele­ga­tion.

5. Am Ende trifft es immer die Kleinen
Der Abstiegs­kampf stand in diesem Jahr auch des­halb so im Fokus, weil er die die­bi­sche Scha­den­freude des gemeinen Fuß­ball­fans bediente: End­lich, so der all­ge­meine Tenor, geht es den Großen an den Kragen. End­lich werden Ham­burg und Stutt­gart für jah­re­langes Miss­wirt­schaften und teil­weise kuriose Per­so­nal­ent­schei­dungen bestraft. Am Ende ist es wie immer: Die Großen retten sich in letzter Sekunde und absteigen müssen die (in Worten von Braun­schweig-Coach Lie­ber­knecht) kleinen Piss­ver­eine“.

Den­noch bleibt das Fazit dieser Saison, dass einige Bun­des­li­gisten nahezu fahr­lässig ihr Poten­zial ver­schleu­dern. Dass sich Stutt­gart, Han­nover, Ham­burg und auch Berlin nun über den Nicht­ab­stieg freuen wie über einen fünften Platz, zeigt, wie weit diese Ver­eine unter ihren Mög­lich­keiten geblieben sind. Und auch wenn der große Knall aus­blieb: Es war defi­nitiv nicht das Jahr der Tra­di­ti­ons­ver­eine. Bleibt zu hoffen, dass das auch die Ver­ant­wort­li­chen vor Ort regis­triert haben.