Heute versucht sich der SC Paderborn im Pokal gegen die Bayern an der Sensation. Ein Blick auf den Positions-Check verrät: Die Überraschung ist möglich.
Tor
Ratajczak vs. Ulreich
Statistisch gesehen ist es immer besser, wenn man keinen Einsatz für den belgischen Power-Klub White Star Woluwe in der Vita stehen hat. Statistisch gesehen liegt Ratajczack gegen Ulreich also zurück. Andererseits sind beide eigentlich nur Ersatzkeeper in ihren Klubs, was ja dafür spricht, dass sie in etwa gleich gut sind. Den Ausschlag für Ratajczak geben am Ende zwei Dinge: Zum einen ist Ratajczak ein wunderbarer Überraschungskandidat für die Stadt-Land-Fluss-Kategorie „Fast-Promis“. Worauf wir nur kommen, weil im eigenen Freundeskreis bei dieser Kategorie und dem Buchstaben „I“ einst aus dem Nichts der Name Daniel Ischdonat auftauchte, was zu allgemeiner Heiterkeit führte und deshalb durchweg und logischerweise für Ratajczak spricht. Zweitens scheint der Paderborn-Keeper ein schlagfertiger Typ zu sein. Auf die ungehobelte Frage, welches Trikot eines Bayern-Stars er sich nach dem Spiel sichern wolle, antwortete er: „Das von dem, dessen Elfer ich halte!“. Klares 1:0!
Abwehr
Böder, Schonlau, Strohdiek, Herzenbruch vs. Kimmich, Süle, Hummels, Alaba
Vorneweg: Der einzige Name, der unserem Siebhirn irgendwann irgendwie hängen geblieben ist, lautet Strohdiek. Ob das jetzt ein gutes oder eher ein mittelgutes Zeichen sein soll, wissen wir nicht. Was wir dafür wissen: Böder, Schonlau, Strohdiek und Herzenbruch sprechen im Gegensatz zu ihren Bayern-Pendants, bei denen der Österreicher Alaba mit seinem Wiener Schmäh sicherlich oft auf Kommunikations-Barrieren prallt, alle die gleiche Sprache: 1A-Malocherisch. Andererseits sind Kimmich, Süle, Hummels und Alaba recht gute Fußballer. Punkt für beide. 2:1
Mittelfeld
Krause, Zolinski, Ritter, Antwij-Adjej vs. Rudy, Müller, James
Pokalschlachten, so viel haben wir selbst als C‑Jugendliche in der dritten Runde des Berliner-Pilsener-Pokals bei der knappen 2:14-Niederlage gegen die Jungs aus dem Nachbarbezirk mitbekommen, werden im Zentrum entschieden. Da muss der Underdog gallig sein. Da muss er engmaschiger stehen als die Pyjamahose eines 12-Jährigen nach dem ersten unbeaufsichtigten Besuch im World Wide Web. Da muss er den eigenen Atem wegpusten, auf dass ihn die gegnerische Nacken spüren. Nur leider befürchten wir, dass das schwer werden könnte. Was vor allem drei Gründe hat: Rudy, Müller und James. 2:2.