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Wie so viele Erfolgs­ge­schichten beginnt auch diese mit einer cle­veren Idee: Es ist gut drei Jahre, da waren Jake Self und Cameron Cam“ Sangster aus Süd­eng­land chro­nisch pleite. Die beiden Schüler suchten also nach einer Geld­quelle und fanden diese auf Floh­märkten sowie bei Ebay: Wir kauften alte Fuß­ball­schuhe, rei­nigten sie und arbei­teten sie auf, um sie gewinn­brin­gend wei­ter­zu­ver­kaufen“, erzählen die heute 19-Jäh­rigen der Daily Mail“. Der nette Neben­er­werb reichte, um das Taschen­geld auf­zu­bes­sern, und machte außerdem Spaß. Denn Jake und Cam sind beken­nende Fuß­ball- und Schuh-Freaks. Dass ihr Busi­ness eines Tages ska­lieren und sie zu Hof­lie­fe­ranten von Welt­stars wie Karim Ben­zema, Ivan Rakitic oder Pierre-Eme­rick Aub­ameyang werden würden, konnten sie damals nicht ahnen.

Wir ver­dienten anfangs 40 Pfund pro Paar, min­des­tens. Doch leider ver­kauften wir nur zwei oder drei Paar pro Woche“, erin­nern sich die Youngster, die für ihr Garagen-Busi­ness nicht viel mehr benö­tigten als ein biss­chen Nagel­lack-Ent­ferner und ein paar Putz­lappen. Mit diesem Equip­ment und mit ihren bloßen Händen konnten Jake und Cam auch sehr alte, äußerst sel­tene und bei Samm­lern heiß begehrte Uralt-Modelle auf­po­lieren. Zum Bei­spiel den Adidas Pre­dator Acce­le­rator FG“ aus der Zeit um die Jahr­tau­send­wende, ein Modell, das einst Zine­dine Zidane zu Felde trug. Oder den Nike Mer­cu­rial Vapor II R9“ aus dem Jahr 2004, bekannt geworden durch einen gewissen Ronaldo. Dem echten, ver­steht sich.

Man ahnt ja nicht, wer alles auf solche Schuh-Old­timer steht. Im Dezember ver­gan­genen Jahres hatte Cam Sangster ein Erlebnis, das ihm bis heute Gän­se­haut bereitet. In seinem Face­book-Account poppte eine neun Jahre alte Sta­tus­mel­dung auf. Damals, als kleiner Junge, hatte Cam geschrieben: Ich kann es kaum erwarten, einmal mein Idol Jack Wils­here spielen zu sehen.“ In dem Moment, als er diesen Uralt-Post las, saßen Jake und Cam gerade im Zug. Sie waren unter­wegs zu Jack Wils­here – um dem West-Ham-Star ein Paar Fuß­ball­schuhe nach Hause zu lie­fern. Als wir vor seinem Tor standen, waren wir höl­lisch nervös“, gesteht Cam.

Der Morata-Turbo

Ähn­lich war es den beiden bereits ein gutes Jahr zuvor ergangen. Da hockten sie in der Lobby eines Lon­doner Nobel­ho­tels und war­teten auf Alvaro Morata (damals Chelsea), einen der ersten Pre­mier-League-Spieler, die ein Paar Schlappen bei ihnen bestellen wollten. Wir haben buch­stäb­lich gezit­tert“, sagt Jake rück­bli­ckend. Heute weiß er: An jenem Tag im Jahr 2017 schaffte das Duo den ganz großen Durch­bruch. Wir baten unsere Kunden immer, ihre Käufe auf Insta­gram, Face­book oder Twitter zu posten“, verrät Cam. Je besser die Profis und je besser die Shout-Outs, desto mehr Fol­lower bekamen wir.“ Ein Name wie Morata wirkt natür­lich wie ein Turbo.

Das Busi­ness-Modell, das Jake und Cam mit ihrer Firma rareboots4u“ ver­folgen, nennt sich Flip­ping“: Man kauft etwas und ver­kauft es gewinn­brin­gend weiter. Das Pro­blem in ihrem Fall: Alte Fuß­ball­schuhe, noch dazu in einem halb­wegs brauch­baren Zustand, sind echte Rari­täten. Erst recht, wenn es um beson­ders gefragte Samm­ler­stücke geht. Doch die beiden Geschäfts­leute wurden fündig, anfangs vor allem auf Ebay. Wann immer sie ein Paar erstei­gert und auf­be­reitet hatten, folgte das übliche Pro­ze­dere: Wir foto­gra­fierten sie vor einer weißen Wand – den Karton, die Schuhe oben drauf, und das Ganze luden wir dann bei Insta­gram hoch, mit Größe, Zustand und Preis.“