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Seite 2: Wie groß das Problem wirklich ist

Dabei weiß auch Uhlig: Die Situa­tion ist frus­trie­rend, aber nicht zu ändern.” Am Ende wird irgend­je­mand ent­scheiden müssen, wie es wei­ter­geht. Doch nach wel­chen Maß­stäben? Denn die Lage ist kom­pli­ziert: Zwar liegt Verl aktuell vor Essen, doch RWE waren Punkte abge­zogen worden, nachdem Wat­ten­scheid 09 schon zur Sai­son­mitte Insol­venz ange­meldet hatte und die aus­ge­tra­genen Spiele für nichtig erklärt worden waren. Andern­falls stünde Essen nun vor Verl. Denen blieben als Argu­ment wie­derum die Nach­hol­spiele, die sie aber auch nicht im Vor­hinein schon gewonnen haben. Und beide Mann­schaften hätten in der Rück­runde noch gegen­ein­ander gespielt.

Wer sich mit der Situa­tion in der Regio­nal­liga West beschäf­tigt, dem wird schnell klar: Eine rich­tige Ent­schei­dung gibt es eigent­lich nicht. Es ist ein Dilemma. Und sowieso würde am Ende hier nur ent­schieden, wer in einem mög­li­chen Rele­ga­ti­ons­spiel gegen den Meister der Regio­nal­liga Nordost spielen würde. Denn wei­terhin steigt nicht jeder Meister der Regio­nal­liga in die 3. Liga auf. Ob eine solche Rele­ga­tion über­haupt statt­findet, unter wel­chen Vor­aus­set­zungen und gegen wen – das weiß nie­mand. Im Nord­osten liegen zwi­schen Tabel­len­führer Alt­glie­nicke und dem Dritten Cottbus nur zwei Punkte. Der Zweite, Loko­mo­tive Leipzig, hat – natür­lich – noch ein Nach­hol­spiel.

Was wäre die beste Option?

Und es geht weiter: In der 3. Liga ist aktuell völlig unklar, wer und wie viele Ver­eine auf- und absteigen. Wie viele Plätze die Liga in einer neuen Saison umfassen würde. Das dürfte wie­derum abhängig sein von den Rege­lungen in den Bun­des­ligen, deren Fort­set­zungen geplant, aber nicht gesi­chert sind. Wer kann darauf warten? Denn davon abhängig sind Ober‑, Landes- und Bezirks­ligen. Und auch dort: Nach­hol­spiele, Hin­run­den­ta­bellen, gewer­tete und nicht­ge­wer­tete Spiele. Chaos.

Wir planen aktuell in drei bis fünf Sze­na­rien”, sagt Uhlig. Er habe auch mit dem Gedanken an juris­ti­sche Folgen nicht für einen Abbruch gestimmt, er sieht sich in der Pflicht, Schaden vom Verein abzu­wenden. Aber was wäre ein bes­seres Sze­nario? Eine neue 3. Liga. Mit zwei Staf­feln”, meint der Vor­stand. Diesen Gedanken hatten in der ver­gan­genen Woche einige Regio­nal­li­gisten vor­ge­tragen. Die 3. Liga lehnt das ab.

Findet sich eine ein­heit­liche Lösung?

Der Wunsch der Betei­ligten, so heißt es, ist eine ein­heit­liche Lösung. Aber wie gemein­schafts­fähig ist die Ich-Gesell­schaft Fuß­ball? Jeder, so scheint es, will vor allem sich selbst retten. Schon jetzt ver­han­deln Ver­eine mit Spie­lern und Spie­lern mit Ver­einen. Über was und für wel­chen Zeit­raum, weiß dabei nie­mand so ganz genau. Schon bald könnten juris­ti­sche Prü­fungen über Ver­trags­längen und Recht­mä­ßig­keiten folgen. Not- viel­leicht sogar bes­ten­falls würde die kom­plette Saison 2020/21 annul­liert.