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Seite 2: „Die Bundesliga ist immer noch ein Traum“

Als wir uns im Januar unter­halten haben, konnten Sie das Niveau der MLS nur von außen beur­teilen. Wie fällt Ihr Fazit nach der ersten Saison aus?

Die Qua­lität ist deut­lich höher als am Col­lege. Das war keine leichte Umstel­lung zu Beginn, aber die älteren Spieler im Team haben mir geholfen und dann ging es doch recht schnell. Der Ver­gleich zum deut­schen oder euro­päi­schen Fuß­ball fällt natür­lich schwer, weil ich dort nie höher­klassig gespielt habe. Aber in der MLS geht es schon etwas phy­si­scher zur Sache, Taktik ist nicht so prä­gend für das Spiel wie etwa in der Bun­des­liga.

Mit Atlanta United war es zum Schluss also etwas ent­täu­schend. Für Sie per­sön­lich ging die Saison aber mit einem Erfolgs­er­lebnis zu Ende: Mit rie­sen­großem Abstand und als erster Euro­päer wurden Sie zum Rookie of the Year“, dem besten Nach­wuchs­spieler der Saison gewählt.

Das macht mich natür­lich stolz, die Bestä­ti­gung zu bekommen, dass die ganze Liga, die Jour­na­listen, die Spieler und die Trainer meine Ent­wick­lung so mit­ver­folgen und ein­schätzen. Auch wenn ich lieber den MLS-Cup geholt hätte, war es für mich per­sön­lich eine sehr gute Saison. Aber: Es war nur die erste. Jetzt will ich sie bestä­tigen und hoffe, dass noch viele wei­tere folgen.

Und wie war das Feed­back aus Ihrer bay­ri­schen Heimat, auch von Ihren beiden Brü­dern, die aktiv Fuß­ball spielen?

Alle freuen sich für mich. Aber sie wün­schen sich auch, dass ich mal wieder in Deutsch­land spiele, damit sie nicht über den großen Teich fliegen müssen, um mich kicken zu sehen. Das geht auch, aber es ist ein langer Weg, nur um ein biss­chen Urlaub zu machen und Spiele zu sehen. Meine Familie ist die eine große Sache, die ich aus Deutsch­land wirk­lich ver­misse. 

Vor­erst werden Sie aller­dings in den USA bleiben. Ihr Ver­trag wird nach so einer Saison doch bestimmt ver­län­gert.

Es gibt meh­rere Optionen in meinem Ver­trag. Aber ja: Ich gehe fest davon aus, dass ich auch nächstes Jahr noch für Atlanta spielen werde.

Auch, wenn Sie sich mit ihren Leis­tungen in die Notiz­blöcke von Scouts deut­scher Ver­eine gespielt haben? Im Januar sagten Sie, Ihr Traum wäre es, sams­tags um 15.30 Uhr in der Bun­des­liga auf­zu­laufen.

Das ist es auch immer noch. Aber ich habe erst eine gute Saison gespielt. Natür­lich kann das schon sein, dass sie mich im Blick haben, gehört habe ich jedoch noch nichts. Ich werde weiter mein Ding durch­ziehen und dann wird man sehen, was kommt.