Nach Jahren am Abgrund entwicklet sich in Leeds endlich Aufbruchstimmung. Der Coach, das Team und ein neuer Co-Besitzer sorgen für Hoffnung bei den Fans.
Auch wenn Co-Besitzer Andrea Radrizzani sagt: „Ich hoffe wir steigen bald auf, aber wir haben keinen Zeitplan“ Das Erfolgsgeheimnis ist aus seiner Sicht recht einfach: „Wir müssen Garry das machen lassen, was er tut.“ Denn das funktioniert mittlerweile offensichtlich sehr gut. Monk hat seiner Mannschaft und dem ganzen Klub zu einer neuen alten Mentalität verholfen – der eines Gewinners.
Zu Beginn der Saison sah es allerdings nicht danach aus, als ob die großen Ambitionen berechtigt wären. Nach sechs Spielen und vier Punkten stand der Klub auf den Abstiegsrängen. Doch Garry Monk und sein Team schafften die Trendwende, nach dem neunten Spieltag war das Punktekonto schon auf 13 angewachsen, nach 27 Spielen sind es mittlerweile 48 – aus den letzten elf Partien holte Leeds 22 Punkte.
Auch im FA Cup ist der Meister von 1992 noch dabei, in der vierten Runde muss Leeds beim Non-League-Vertreter Sutton United ran. Auch dann werden vermutlich wieder tausende Leeds-Anhänger ihr Team im Stadion unterstützen. Zum Derby gegen Barnsley am Wochenende begleiteten die Mannschaft mal eben 6000 Fans.
Lunch mit einer Liverpool-Legende
Radrizziani kommt also zum richtigen Zeitpunkt als Hoffnungsträger nach Leeds, auch wenn er große Investitionen vorerst nur für das berühmte Stadion an der Elland Road plant. Zusammen mit Monk könnte er zum Gesicht des Aufschwungs werden. Dabei hatte er ursprünglich gar keine Ambitionen, einen Klub zu besitzen. Bei einem Mittagessen brachte ihn die Celtic- und Liverpool-Legende Kenny Dalglish auf die Idee, bei Leeds einzusteigen.
Im Sommer könnte dann die komplette Übernahme folgen. In einem Interview gefragt, ob er dann die anderen 50 Prozent Klub-Anteile von Cellino kaufen möchte, antwortete er wie selbstverständlich: „Of course!“
Und der Mann, der mit Sportvermarktung Milliarden machte, sagt neben Standard-Floskeln wie „Es ist mir eine Ehre, hier zu sein“ noch andere Dinge, die die Fanherzen höherschlagen lassen. Zum Beispiel: „Alles läuft sehr gut.“ Ein Satz, den man an der Elland Road schon lange nicht mehr gehört hat.